Wolfenbüttel. Jugendliche, die rund um den Kornmarkt ihr Unwesen treiben, haben in den vergangenen Monaten immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt. Unter anderem soll mit Sozialarbeitern für mehr Ruhe gesorgt werden. Doch wann kommen die? regionalHeute.de hat bei der Stadtverwaltung nachgefragt.
Schon nach einer größeren Polizeiaktion im Oktober des vergangenen Jahres kündigte Bürgermeister Ivica Lukanic verschiedene Maßnahmen an. Unter anderem sollte der Einsatz von Streetworkern helfen, wieder für Ruhe und Ordnung in der Innenstadt zu sorgen. Um auf die Vorfälle in der Innenstadt reagieren zu können, hatte der Rat auf Initiative des Bürgermeisters zwei Streetworker-Stellen genehmigt, obwohl die Haushaltsfreigabe durch den Landkreis als Aufsichtsbehörde zu diesem Zweitpunkt noch ausstand. Aufgrund der Dringlichkeit konnte man aber bereits aktiv werden, bevor der Haushalt freigegeben wurde.
Noch im April, nachdem es wieder zu einem gewalttätigen Vorfall am Kornmarkt gekommen war und die Rats-CDU daraufhin eine Kamera-Überwachung forderte, erklärte der Bürgermeister, dass zwei Streetworker-Stellen ausgeschrieben worden seien, die "bald ihre Arbeit aufnehmen werden". Doch offenbar gestaltet sich die Suche schwieriger als gedacht. Denn die Stelle ist noch immer unbesetzt. Das erklärte die Stadtverwaltung auf Nachfrage von regionalHeute.de.
Rückschlag bei Bewerbersuche
"Leider mussten wir bei der Bewerbersuche einen Rückschlag hinnehmen. Ein geeigneter Kandidat auf die Stelle, dessen Besetzung Bürgermeister Lukanic im April angekündigt hatte, hat kurzfristig abgesagt. So stockt die Suche nach einem 'Streetworker' aktuell. Noch bis zum 30. Juni läuft die nächste Bewerbungsphase", erklärt Stadtsprecherin Nadine Guttzeit.
Nach Rücksprache mit dem Gleichstellungsreferat sei man in diesem Fall von der Norm abgewichen. Gesucht werde explizit ein Mann, der sich als ausgebildeter Sozialpädagoge beziehungsweise Sozialarbeiter für die Integrationsarbeit mit jungen Männern eignet. Wünschenswert sei auch, dass der Bewerber Fremdsprachenkenntnisse, bevorzugt in Arabisch und/oder Kurdisch, habe.
Politik berät zu Videoüberwachung
Die CDU-Ratsfraktion hatte Mitte April eine Videoüberwachung gefordert, um Straftaten im Vorfeld zu verhindern und im Nachhinein die Täter leichter identifizieren zu können. Aber auch, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen, begründete die CDU ihren Vorstoß. Die Meinungen innerhalb der Rats-Fraktionen fielen unterschiedlich aus. Dennoch hielt die CDU an ihrem Antrag fest und drängte die Verwaltung dazu, aktiv zu werden.
Offenbar mit Erfolg. Wie die Stadt auf Nachfrage erklärt, sei der Antrag der CDU Mitte Mai im Verwaltungsausschuss (VA) behandelt und auch mit Änderungen angenommen worden. Zum Inhalt könne man jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr mitteilen, da der VA nicht öffentlich ist. "Aber zurzeit sind wir mit der Polizei im engen Austausch und die Zulässigkeit einer Videoüberwachung wird sowohl durch Verwaltung als auch durch die Polizei geprüft. Insofern läuft das Verfahren noch", so Stadtsprecherin Nadine Guttzeit.
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