Destedt. Auf Einladung der Grünen fand am 17. Juni eine Führung des Destedter Ortsheimatpflegers Jörg-Eckehard Pogan durch den Schlosspark statt.
Etwa dreißig Interessierte erfuhren viel Wissenswertes, z.B. dass vor Anlegung des jetzigen Parks zwei französische Gärten bestanden, auf dem Parkgelände aber ursprünglich das Dorf lag. Für den Park im englischen Stil mussten die Bauern zur Umsiedlung in den Bereich der jetzigen Hauptstraße „überzeugt“ werden. Einer habe aus Wut eine 800-jährige Eiche geköpft, die danach besenartig austrieb. 2007 fiel sie dem Sturm Kyrill zum Opfer. Der Stamm mit einem Durchmesser von 2 m und 7 Trieben ist im Park zu bewundern.
Die Teilnehmer betrachteten die zahlreichen seltenen Bäume wie Süntelbuche, Mammutbaum, Tulpenbaum, japanischen Perlschnurbaum der amerikanische Sumpfzypresse. Leider entsprechen die Baumnummern nicht dem aktuellen Baumplan, sondern dem von 1993.
Herr Pogan berichtete, dass der Park über die Generationen nicht nach dem ursprünglichen Plan von 1770 gepflegt wurde, – dieser Plan wurde erst kürzlich in einem Schrank wiederentdeckt – sondern nach dem Geschmack der jeweiligen Besitzer umgestaltet wurde. Zeitweise war er so dicht bewachsen, dass kein Baum mehr habe gepflanzt werden können. Nach dem Ersten Weltkrieg blieb der Park lange sich selbst überlassen, Nachpflanzungen fanden nicht statt.
Seit 1950 wird die Pflege des Gartens zu etwa 80 Prozent durch öffentliche Mittel finanziert. Herr Pogan erzählte, dass noch zu seiner Jugendzeit der Pflaumenberg ein beliebter Treffpunkt der Dorfjugend war. Die Tischplatte oben auf der Aussichtsplattform ging in den 70ern zu Bruch und wurde seitdem leider nicht ersetzt. Aber auch heute lassen sich hier „Andenken“ von Besuchern finden – die Teilnehmer fanden zahlreiche Kronkorken, die Frau Steinbrügge, Landratskandidatin von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen, einer Sammelstelle zugunsten des Eulenspiegelmuseums zukommen lassen wird.
Für alle Teilnehmer ein sehr interessanter Nachmittag.
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