Bürgeramt Wolfenbüttel: CDU für bürgerfreundlichere Öffnungszeiten

Parallel zum Antrag der CDU hat der Bürgermeister eine Umfrage zu dem Thema gestartet.

CDU-Fraktionsvorsitzender Marc Angerstein zeigt auf die vom Bürgermeister plötzlich initiierte Online-Umfrage.
CDU-Fraktionsvorsitzender Marc Angerstein zeigt auf die vom Bürgermeister plötzlich initiierte Online-Umfrage. | Foto: CDU/Marc Angerstein

Wolfenbüttel. Die CDU im Rat der Stadt Wolfenbüttel möchte die Öffnungszeiten des Rathauses bürgerfreundlicher gestalten und stellte dazu im Verwaltungsausschuss zwei Anfragen. Das teilte die Fraktion am heutigen Mittwoch in einer Pressemeldung mit.



„Ich fragte konkret danach, ob sich die Stadtverwaltung vorstellen könne, ihr Serviceangebot des Bürgeramtes zeitlich zu optimieren“, berichtet der CDU-Fraktionsvorsitzende Marc Angerstein. Nach der ersten Anfrage erhielten die Mitglieder des Ausschusses einen dreiseitigen „Ist-Zustandsbericht“ zum Protokoll – statt einer Antwort. Deshalb habe Angerstein die Frage in der Folgesitzung erneut formuliert. Doch statt sie zu beantworten, reagiere die Stadtverwaltung nun mit einer Umfrage auf ihrer Website, berichtet Angerstein weiter.

Öffnungszeiten anpassen


Seit der Corona-Pandemie hätten die CDU-Fraktion immer wieder Beschwerden und Eingaben von Bürgern erreicht, dass die Öffnungszeiten des Bürgeramtes überwiegend in den Vormittagsstunden liegen und somit die zeitlichen Real-Bedürfnisse der Bürger nicht abbilden würden. Die Beschwerden würden deutlich machen, dass sich viele ein häufigeres Angebot an Nachmittagen wünschen, vielleicht bis in den frühen Abend hinein. „Ich berichtete im Rahmen meiner Anfrage davon, dass andere Kommunen sogar am Samstagvormittag ihr Bürgeramt öffnen würden, weil da viele Bürger frei und Zeit für Behördengänge hätten“, so Angerstein. Einen solchen bürgerfreundlichen Service wünsche er sich für die Stadt Wolfenbüttel auch.

Solange in Deutschland, Niedersachsen und Wolfenbüttel wichtige Amtsgeschäfte noch nicht komplett digital erledigt werden können, fordere die CDU ein Umdenken im Rathaus: „Die Verwaltung ist für den Bürger da und nicht der Bürger für die Verwaltung“, betont der Fraktionsvorsitzende. „Natürlich erwarte ich, dass meine Anfrage noch beantwortet wird, aber ich freue mich zunächst, dass der Bürgermeister das Thema offenbar ernst nimmt.“ Ivica Lukanic habe am Dienstag in den sozialen Netzwerken Bürger dazu aufgerufen, an einer Umfrage zu mehr Bürgerfreundlichkeit der Verwaltung teilzunehmen.

"Verhalten des Bürgermeisters fragwürdig"


Damit vereinnahme er das politische Thema der CDU für sich, meint Angerstein. „Da ich in einem persönlichen Gespräch mit dem Bürgermeister spätestens zum Umzug des Bürgeramtes in die neuen Räume (der ehemaligen Stadtbücherei) einen Antrag zur Optimierung des Serviceangebotes angekündigt habe, will er dies offenbar verhindern und das nach Auswertung SEINER Umfrage als bürgerfreundliches Verwaltungshandeln ausgeben“, mutmaßt Angerstein. Die CDU bewerte das Verhalten des Bürgermeisters zwar als fragwürdig, stelle sich aber nicht gegen die Umfrage: „Wenn danach dann die Öffnungszeiten des Bürgeramtes optimiert werden, haben wir als CDU unser Ziel erreicht“, sagt Angerstein.


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