Bundesakademie begrüßt zwei neue Programmleitungen

Dr. Roberto Reale und Marc-Oliver Krampe folgen auf Kerstin Hädrich und Dr. Birte Werner.

Links: Dr. Reale/ Foto: Franz Fender. Rechts: Marc Krampe/ Foto: F. Stark / Augenschmaus Fotografie Oldenburg
Links: Dr. Reale/ Foto: Franz Fender. Rechts: Marc Krampe/ Foto: F. Stark / Augenschmaus Fotografie Oldenburg | Foto: Franz Fender/F. Stark, Augenschmaus Fotografie Oldenburg

Wolfenbüttel. Seit dem 1. Mai leitet der Musikwissenschaftler Dr. Roberto Reale den Programmbereich Musik und zum 15. August wird der derzeitige Chefdramaturg des Oldenburgischen Staatstheaters Marc-Oliver Krampe die Leitung des Bereichs Darstellende Künste übernehmen. Die beiden neuen Kollegen folgen auf Kerstin Hädrich und Dr. Birte Werner. Kerstin Hädrich ist aus familiären Gründen nach Hamburg gezogen, wo sie die Stellvertretende Leitung der Staatliche Jugendmusikschule übernommen hat. Birte Werner leitet seit dem 1. April das neue Kompetenzzentrum Kulturelle Bildung und Vermittlung Baden-Württemberg. Dies teilt die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung mit.


Roberto Reale wurde 1974 in Hannover geboren. Er habe zunächst Gartenbauwissenschaften an der Universität Hannover studiert und schloss das Studium im Jahr 2000 mit dem Diplom ab. 2001 begann er sein Magisterstudium der Musik und Anglistik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und erhielt 2010 den Magister Musikwissenschaften. Im Anschluss an das Studium war Roberto Reale wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich angewandte Komposition und Musiktheorie am Institut für Musik der Universität Oldenburg, wo er auch weiterhin Lehraufträge wahrnehmen wird. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts sowie Musik aus dem Raum Südosteuropa. Promoviert hat er zum Thema »Elemente der Klage in George Enescus Oper Œdipe«. Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit sei er als Komponist und Arrangeur tätig und habe Werke für unterschiedlichste Besetzungen geschrieben, unter anderem das Kindermusical »Der Melodieexpress« für Schüler einer Grundschule in Ludwigshafen und Musiker der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Als Arrangeur verbinde ihn unter anderem eine mehrjährige Zusammenarbeit mit dem Liedermacher-Duo Simon & Jan.

Seit 2017 arbeite er zudem bei Musik 21 Niedersachsen in Hannover im Bereich der Projektleitung und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und werde so auch weiterhin ein festes Standbein in der niedersächsischen Musikszene haben. Künstlerische Tendenzen und Trends einer sich wandelnden Gesellschaft seien sein Ausgangspunkt für die Konzeption von Modellen kultureller Bildung und die Gestaltung zeitgemäßer Angebote im Programmbereich Musik. Ein Fokus werde zudem auf der Stärkung von Netzwerken und der Zusammenarbeit mit Kultureinrichtungen, -verbänden sowie den Wissenschaften liegen.

Der Zweite im Bunde


Marc-Oliver Krampe studierte Sozialpädagogik an der FH Dortmund, Darstellende Künste an der Hochschule für Theater Bern und Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim. Sein besonderes Interesse gilt einer performativen, partizipativen und transdisziplinären Ästhetik sowie den Themenbereichen Diversity-Arts und Community-Building.

Ein weiterer Fokus seiner Arbeit sei die künstlerische Forschung und die Schnittstelle zwischen institutionellem und Freiem Theater. Mit diesen Schwerpunkten habe er als Schauspieler, Theaterpädagoge, Dramaturg und Projektleiter am Landestheater Tübingen, an der Landesbühne Wilhelmshaven, am Theater Bremen, am Schauspiel Essen sowie als Lehrbeauftragter an den Universitäten Oldenburg und Hildesheim gearbeitet.

Am Schauspiel Essen habe er zwei partizipative Projekte mit Bürgern und Schauspielern des Ensembles inszeniert: »Balls - Fußball ist unser Leben!« (mit hetero- und homosexuellen Fußballern sowie Fans) und »Pornoladen – Aus dem Unterleib der Stadt« (mit Huren, Strichern, Pornodarstellern, einer Sexualbegleiterin und Streetworkern). Darüber hinaus konzipierte und moderierte er dort die interaktiven sozio-popkulturellen Talkshow-Reihen »TrashKantine« und »Essen ist fertig!«.

Seit der Spielzeit 2014/15 ist er Chefdramaturg und stellvertretender Schauspieldirektor am Oldenburgischen Staatstheater. Dort habe er 2017 das biennale Performance- und Netzwerk-Festival BANDEN! ins Leben gerufen, um der Zusammenarbeit zwischen Staatstheater, Freier Szene und Akteur_innen der Stadtgesellschaft ein strahlkräftiges Format zu geben. Seit 2018 studiere er berufsbegleitend Kulturmanagement am Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Neue Ideen und Formate


»Wir freuen uns, mit Dr. Roberto Reale und Marc-Oliver Krampe zwei ausgewiesene Experten für die Bundesakademie gewonnen zu haben, die sehr gut vernetzt sind und uns neue Ideen, Formate, Dozierende und Teilnehmende ins Haus bringen werden«, sagt Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Direktorin der Bundesakademie. »Beide Kollegen sind sehr nah an zeitgenössischen Trends, experimentierfreudig und werden die Akademie mit ihrem persönlichen und fachlichen Profil bereichern. Wir sind gespannt!«


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