Bündnis 90/ Die Grünen: "Bahnhof Börßum braucht ein nachhaltiges Unterhaltungskonzept"




Die Kreistagsfraktion der Grünen besichtigte unter fachkundiger Führung und Erläuterung durch Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Spier den Bahnhof Börßum. Das äußerst sanierungsbedürftige Gebäude ist bahn- und wirtschaftsgeschichtlich von enormer Relevanz. Nur die vereinzelten Gleisrudimente lassen erahnen, dass bis 1960 dieser Bahnhof wesentlicher Kreuzungspunkt für die Mitte Deutschlands war und mehrere Hundert Beschäftigte hatte, aber mit etwas Phantasie lässt sich vorstellen, dass in diesem Bahnhofsgebäude historische Persönlichkeiten wie der deutsche Kaiser, der russische Zar oder auch Lenin übernachtet haben. Heute geht es darum, dieses historische Gebäude zu erhalten und zu nutzen. Die Sanierungskosten veranschlagte Spier mit "gut 3 Mio. Euro".

Auf ihrer anschließenden Fraktionssitzung in Seinstedt diskutierten die Grünen das Gehörte und Gesehene: „Der Bahnhof braucht ein langfristiges und nachhaltiges Betreiberkonzept. Nur wenn die kontinuierlich entstehenden Unterhaltungs- und Nutzungskosten durch langfristige Nutzer des Gebäudes gesichert sind, hat der Bahnhof eine lebendige Zukunft.“

Zu bedenken sind touristische Nutzungsmöglichkeiten. Als Ausgangspunkt für Radfahrten zur Werlaburg bietet sich der Bahnhof hervorragend an - liegt er doch sowohl an der Bahnstrecke Braunschweig-Wolfenbüttel-Harz als auch am Radwanderweg Weser-Harz-Heide.

Hier ist der Tourismusverband Nördliches Harzvorland e. V. gefordert, so die Grünen, den der Landkreis Wolfenbüttel nicht unerheblich unterstützt. Auch muss der Bahnhof wieder direkt mit dem Bus erreichbar sein. Derzeit halten die Busse am Sportplatz in Börßum, zirka 700 Meter vom Bahnhof entfernt. „Da werden wir auf dem Workshop ÖPNV, den der Kreistag auf Initiative der Grünen beschlossen hat, hinweisen.“ so der Kreistagsabgeordnete Ehrhard Dette, der auch Mitglied des Samtgemeinderates ist, abschließend.


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