Wolfenbüttel. Der CDA-Kreisverband mit seinem Vorsitzenden Herbert Theissen hatte jüngst nach eigenen Angaben zum ersten CDA-Forum Pflege eingeladen.
Über zwanzig Vertreter der stationären und ambulanten Pflege, der schulischen Bildungseinrichtung, des Hospizvereins, des Deutschen Roten Kreuzes und des Seniorenbeirates waren erschienen, um über eines der aktuellsten und dringendsten Probleme unserer Zeit zu beraten.
Theissen freute sich zudem, Elke Großer (Vorsitzende des Kreisausschusses für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Integration), Uwe Lagosky (Vorsitzender CDA-Landesverband Braunschweig), Klaus Hantelmann (Moderator) und Andreas Meißler (CDU-Stadtverbandsvorsitzender) begrüßen zu können.
Martina Sharman schilderte zum Auftakt die Bildung der Pflegekammer und deren Funktionen für die mehrere zehntausend Beschäftigten in Niedersachsen. Uwe Lagosky ging auf die demografische Entwicklung und die damit erforderliche Stärkung des Pflegepersonals, sowohl in tariflicher Hinsicht als auch der angemessenen personellen Ausstattung ein.
Der Notstand ist da!
Als Vorsitzender der örtlichen Pflegekonferenz brachte es Ralf Harmel auf den Punkt: „Der Notstand ist da! Wir brauchen eine Stimme durch die Pflegekammer und eine funktionsfähiges System, denn die berufliche Pflege als Institution ist bisher nicht besetzt. Alle 42 Einrichtungen müssen bei Arbeitsbedingungen, Bezahlung und Attraktivität im Rahmen der Pflege mitgenommen werden.“
Sabine Resch-Hoppstock, Leiterin der Seniorenbetreuung Schloß Schliestedt, erläuterte in ihren Ausführungen zunächst die notwendige Akzeptanz der stationären Altenpflege. Die Pflegekammer wurde von ihr sehr kritisch gesehen – „eine Zwangsmitgliedschaft auf eigene Kosten“ – und ebenso die generalistische Pflegeausbildung. Demgegenüber betonten Martina Kühnel und Uwe Lagosky die Vorteile dieser Ausbildungsform, insbesondere im Hinblick auf Durchlässigkeit, gleiche Vergütungen und vernünftige Rahmenbedingungen zur Personalgewinnung.
„Das Ehrenamt kann den Pflegenotstand nicht aufhalten,“ ergänzte Dagmar Ammon vom Hospizverein. Im Verlauf der weiteren Beratungen standen vor allem die gesellschaftliche Anerkennung, die Bezahlung und Arbeitszeiten sowie Pflegeschüssel im Mittelpunkt. „Weniger Dokumentationen und mehr Zeit für zu pflegende Personen,“ forderte Elke Großer im Sinne aller Beteiligten. Die CDA wird das Thema Pflege weiterhin als zentrale Aufgabe in ihre Anträge und Beschlüsse einbringen.
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