Corona-Krise: Reitvereine kämpfen um Existenz

Aufgrund der Corona-Krise mussten auch Reitvereine den Betrieb einstellen. Anders, als in anderen Vereinen, haben Reitvereine jedoch hohe laufende Kosten für ihre Schulpferde.

Der Schulunterricht auf den Anlagen ist eingestellt. Symbolbild.
Der Schulunterricht auf den Anlagen ist eingestellt. Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfenbüttel. Wie alle Bereiche des öffentlichen Lebens hat die Corona-Krise auch die Reitvereine erreicht. Hier gibt es jedoch im Unterschied zu anderen Sportvereinen die Besonderheit, dass die laufenden Kosten für die Unterbringung, Pflege und Fütterung der Pferde fortbestehen, die Einnahmen aus Reitunterricht aber wegbrechen. Betroffen sind davon vor allem Reitvereine, die sich um die Ausbildung des reiterlichen Nachwuchses verdient gemacht haben und über eigene Schulpferde verfügen. Dies berichtet die Pferdesportregion Harzvorland.


Hans-Joachim Hoffrichter von der Pferdesportregion Harzvorland ergänzt dazu: „Ein Schulpferd in einem Verein muss monatlich mindestens 500,00 Euro erwirtschaften, nur um die laufenden Kosten für dieses Pferd zu decken. Kosten für die Ausbilder sind da noch nicht einmal enthalten. Hat ein Verein beispielsweise fünf Schulpferde, entgehen dem Verein Einnahmen von mindestens 2.500 Euro monatlich, ein Betrag, den viele gemeinnützige Vereine kaum aus Rücklagen decken können. Entscheidend wird sein, wie lange der aktuelle Zustand anhält.“

Wie in anderen Sportarten auch, seien im Reitsport auch sämtliche Veranstaltungen, Trainingstage und gemeinschaftliche Aktionen abgesagt worden. Unabhängig davon müsse jedoch gleichzeitig sichergestellt werden, dass die Pferde weiterhin bewegt und versorgt werden. Da die Weidesaison noch nicht begonnen habe, seien auch hier die Verantwortlichen in den Vereinen besonders gefordert. Stefanie Rose-Hotopp, Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Stöckheim-Wolfenbüttel zu Hachlter e.V. ergänzt dazu: „In unserem Verein haben wir keinerlei Unterricht mehr. Die Einnahmen aus dem Reitunterricht sind vollständig weggefallen.“

Solidarität der Mitglieder ist gefragt



Auch Andrea Wozny, 1. Vorsitzende des Reitsportvereins Wolfenbüttel berichtet auch von Einnahmeausfällen. Sie könne jedoch auch Positives berichten. So hätten sich spontan einige Mitglieder solidarisch erklärt und unterstützten den Verein mit einer Spende. Auch die Vorgaben der Reiterlichen Vereinigung (FN) seien umgesetzt worden. So seien jeweils maximal vier Personen auf der Anlage in Adersheim.

Ina Hoffrichter, Ausbilderin in der Reitsportgemeinschaft Asse in Groß Denkte ergänzt: „Wir möchten ausdrücklich unsere jungen Reiterinnen und Reiter loben. Die Empfehlungen und Vorgaben der Bundesregierung werden schon von Beginn an umgesetzt, der Mindestabstand und die Hygienemaßnahmen strikt eingehalten, fremde Besucher dürfen die Anlage nicht mehr betreten. Glücklicherweise ist das Wetter besser geworden, sodass wir auch den Außenplatz wieder für die Pferde nutzen können“

Zusammenfassend könne man feststellen, dass auch in diesem Bereich des Sports Solidarität und Rücksichtnahme oberstes Gebot der Stunde seien. Die Verantwortlichen in den Reitvereinen hätten große Aufgaben zu bewältigen um den Fortbestand und die Versorgung der Pferde sicherzustellen. Über den aktuellen Stand sowie die Besonderheiten in den Vereinen gebe es über die jeweiligen Homepages der Vereine oder über die Seite www.psr-harzvorland.de Informationen.


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