Wolfenbüttel. Dr. Adrian Haack (CDU) sieht für eine effiziente Bekämpfung des Coronavirus vor allem ein Problem: den Föderalismus. Es könne nicht sein, glaubt Haack, dass die Standards sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden würden. Die Bevölkerung hätte weder Verständnis, noch Akzeptanz dafür über, wenn in Wolfsburg ein Spiel ohne Zuschauer ausgetragen würde, RB Leipzig jedoch vor vollen Rängen spiele. Darüber berichtet Haack in einer Pressemitteilung.
Es bestehe dringender Handlungsbedarf, glaubt Haack, der sich im nächsten Jahr um einen Sitz im Bundestag bewerben will. Immerhin seien die Zuständigkeiten bei Epidemien momentan vor allem zwischen Ländern, Kreisen und Kommunen aufgeteilt. Eine wirkliche Handhabe habe der Bund also nicht. Das müsse sich ändern, glaubt Haack, der auch für den CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak arbeitet.
Ganz zentralisieren will Haack die Epidemiebekämpfung dann doch nicht: Es sei schon sinnvoll, dass Länder und Kommunen auf die Lage vor Ort reagieren könnten. Was allerdings fehle, sind bundesweite Standards: "Sie können niemandem erklären, warum Wolfsburg morgen ohne Zuschauer spielt und Leipzig gestern mit. Dann wird die Maßnahme in einem Bundesland als zu drastisch und im anderen als zu riskant beurteilt. Die Menschen müssen dem Staat vertrauen können."
Ohne Standards und Regelungen, die für die ganze Bundesrepublik gelten, würde die Akzeptanz für die Maßnahmen in der Bevölkerung leiden. „Die Bundesländer sind ein Risikofaktor, weil die Ländergrenzen im Alltagsleben der Bevölkerung und damit auch für das Coronavirus keine Rolle spielen“, so Haack.
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