Cremlingen: "Eine gute Sache, die Spaß macht" - Fünf Quereinsteiger berichten über ihre Erfahrungen in der Feuerwehr




Die Wasserversorgung ist hergestellt. „Wasser marsch!“ meldet der Angriffstrupp mit Katrin Führer-Soiné und Stefan Milch am Strahlrohr an Thomas Kühn am Verteiler. Zuvor hatte der Schlauchtrupp, bestehend aus Andreas Opalla und Matthias Franz, C-Schläuche mit genügend Schlauchreserve verlegt. Kurz danach meldet der Angriffstrupp “Feuer erloschen“. Die Übung wird von den Ausbildern der Gemeindefeuerwehr Cremlingen beendet, es folgt die „Manöverkritik“.

Das war im Frühjahr 2011. Zuvor hatten sich die Fünf entschlossen, in die Freiwilligen Feuerwehren ihrer Ortschaften einzutreten. Es folgte mit den Lehrgängen Truppmann I und II eine schrittweise Ausbildung, die anschließend in den jeweiligen Ortsfeuerwehren vertieft wurde. „Quereinsteiger“ ist übrigens die Bezeichnung für ältere Anfänger. Sie selbst haben sich während der Ausbildung scherzhaft den Namen „Rheuma-Gruppe“ gegeben. Nun blicken die Fünf auf mittlerweile über zwei Jahre aktiven Dienst zurück.

Die „Quereinsteiger“ haben während ihrer Ausbildung gelernt, Hand in Hand zu arbeiten. Sie haben zusammen Wasserversorgungen aufgebaut, technische Hilfleistung geübt sowie sich selbst und sich gegenseitig „gerettet“. Manche Tätigkeiten könnten sie mittlerweile im Schlaf verrichten. Eine Erfahrung haben die Fünf gemeinsam gemacht: Feuerwehrleute können sich immer aufeinander verlassen.

Wie kommen familiär und beruflich engagierte Menschen dazu, in der Feuerwehr mitzumachen? „Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man seinen Mitmenschen helfen kann und dazu auch noch wie.“ nennt Thomas Kühn als seinen Hauptgrund. „Das verschafft mir viel Sicherheit, sowohl im Feuerwehrdienst als auch im privaten Umfeld“.

„Wichtig ist, dass das Privat- und das Familienleben nicht leiden. Klar, es ist wichtig an den Gruppendiensten teilzunehmen, um „in Form“ zu bleiben.“ sagt Katrin Führer-Soiné. „Das Leben krempelt sich mit der Feuerwehr aber keineswegs um.“ „Niemand ist gezwungen, zum Einsatz zu gehen, wenn die Kinder nicht ordentlich versorgt wären.“ weiß Matthias Franz, selbst Vater zweier Kinder. „Meine Kinder sind mittlerweile vom Thema „Feuerwehr“ begeistert und so ein funkferngesteuertes Tanklöschfahrzeug von Playmobil macht mir fast soviel Spaß, wie das Original.“ grinst Matthias Franz, der auch den Spaßfaktor in der Feuerwehr schätzt.

„In der Feuerwehr kommen Menschen aller Altersgruppen mit unterschiedlichen Ausbildungen und Stärken zusammen. Da hat man als Akademiker ganz viel Bodenhaftung.“ berichtet Stefan Milch augenzwinkernd. „Du kommst in die Feuerwehr und wirst sofort von allen akzeptiert.“ Für jede Feuerwehrfrau und jeden Feuerwehrmann gibt es bei Übungen und im Einsatzfall eine dem Ausbildungsstand entsprechende Aufgabe.

In einem sind sich alle einig: Die Entscheidung in der Feuerwehr mitzuarbeiten, war richtig und keiner bereut sie. Andreas Opalla formuliert es so: “Jeder sollte einmal darüber nachdenken, ob er nicht auch in die Feuerwehr eintreten kann. Dazu gehört natürlich auch, den inneren Schweinehund zu überwinden und Ausreden beiseite zu schieben. Denn geredet wird viel, getan wird zu wenig.“


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