Cremlinger Grüne: Veranstaltung zum Rechtsradikalismus


Die Cremlinger Grünen am Diskutieren. Symbolfoto: Diethelm Krause-Hotopp
Die Cremlinger Grünen am Diskutieren. Symbolfoto: Diethelm Krause-Hotopp | Foto: Diethelm Krause-Hotopp

Abbenrode. Zu einer Veranstaltung über „Rechtsextremismus heute“ hatten die Cremlinger Grünen eingeladen. Auf der sehr gut besuchten Veranstaltung präsentierte Kristin Harney von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt aktuelle Zahlen und Entwicklungstendenzen.


In seiner Begrüßung wies Diethelm Krause-Hotopp darauf hin, dass dieses Thema für die Grünen eine wichtige Bedeutung habe. So habe es bereits vor zehn Jahren dazu eine Veranstaltung gegeben und zahlreiche Aufrufe zur Teilnahme an Demonstrationen gegen den Naziaufmarsch 2011 in Braunschweig und die Bragida Kundgebungen. In letzter Zeit seien auch vermehrt Hakenkreuzschmiereien in der Gemeinde aufgetaucht.

Nach Kristin Harney ist Rechtsextremismus daran zu erkennen, dass die Ungleichheit und Ungleichwertigkeit von Menschen betont wird, dass nach einer homogenen Volksgemeinschaft gestrebt wird und diese wichtiger als die Freiheit des Individuums sein. Zur Durchsetzung der eigenen Interessen werde Gewalt als legitimes Mittel anerkannt und auch eingesetzt. Erschreckend sei nach Harney, dass drei Viertel der ermittelten Tatverdächtigen zuvor nicht polizeilich bekannt gewesen seien. Die rechtsextreme Szene habe sich in den letzten Jahren deutlich verändert. So gebe es weniger feste und organisierte Strukturen, eine zunehmende Vermischung von Themen und Gruppen der extremen Rechten und Rechtspopulisten und die Grenzen verschieben sich zunehmend nach rechts. Obwohl die Polizei die Taten ernst nehme, sei die Aufklärungsrate sehr gering und schaffe dadurch NachahmerInnen. Deutlich feststellbar sei eine Polarisierung unter Jugendlichen, die durch die erlebnisorientierten Angebote der rechten Szene gezielt angesprochen werden sollen. So werden „attraktive Angebote“ für Jugendliche organisiert, um sie an die Organisation heran zu führen.

„Positiv sei“, so Harney, „dass inzwischen immer mehr Menschen gegenüber rechten Tendenzen sensibler geworden sind“.
In der anschließenden Diskussion sprachen sich die TeilnehmerInnen dafür aus, unsere Demokratie und unsere offene Gesellschaft als wichtige Errungenschaft zu verteidigen. So müsse auch in der Öffentlichkeit deutlich gemacht werden, dass der völkisch-nationalistische Flügel in der AfD immer mehr an Einfluss gewinne und den Kontakt zu rechtsextremen Kreisen offen pflege.


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