Cremlinger Grünen sprachen über Zukunft der Dörfer


Die Cremlinger Grünen bei ihrer Klausurtagung. Foto: Ulrike Siemens
Die Cremlinger Grünen bei ihrer Klausurtagung. Foto: Ulrike Siemens | Foto: U. Siemens

Cremlingen. Die Cremlinger Grünen gingen für einen Tag in Klausur, um in Ruhe die politischen Themen zu besprechen, die im Alltagsgeschäft leicht untergehen.


Ausgangspunkt war die Fragestellung, wie das Leben in den Dörfern, den Ortschaften der Gemeinde Cremlingen, in 25 Jahren aussehen könnte. Gefragt waren Zukunftsvisionen zum Beispiel in den Bereichen Mobilität, Dorfgemeinschaft, Energie, Ökologie, Landwirtschaft und auch wohnortnahe Arbeitsplätze. Alle waren sich einig, dass „Leben im ländlichen Bereich“ mehr beinhalten muss, als nur reine Schlaforte für die Beschäftigten der großen Firmen zu sein, die tagtäglich zu ihren Arbeitsplätzen in Braunschweig oder Wolfsburg pendeln.

"Heute können wir – bei allem Positiven, das wir an unseren Dörfern schätzen – doch auch gewisse Probleme oder Unzulänglichkeiten feststellen, für die es in Zukunft Abhilfe geben sollte", die Cremlinger Grünen sehen die Dörfer in 25 Jahren verkehrstechnisch deutlich besser durch den ÖPNV vernetzt, mit guter Erreichbarkeit der Orte in der Gemeinde Cremlingen, auch der Nachbarkreise und Städte.

Idealerweise sollte der ÖPNV kostenlos und deutlich flexibler und kundenorientierter sein als heute, um dem Individualverkehr gegenüber einen wirklichen Vorteil zu haben; innerörtliche Bereiche könnten ganz für Autos gesperrt und Fußgängern und Radfahrern vorbehalten sein. Natürlich gibt es auch Vorstellungen, wie das Miteinander auf dem Dorf aussehen sollte. Die Vision ist eine Dorfgemeinschaft, die alle Altersgruppen umfasst, die auch die baulichen Möglichkeiten unterschiedlichster Wohn- und Arbeitsformen bietet, wie zum Beispiel Mehrgenerationenwohnen, Baugruppen oder Handwerkerhöfe.

Dörfliches Leben beinhaltet aber auch zentrale Plätze, an denen Menschen sich treffen können, eine gute dezentrale Versorgung mit den Dingen und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs und natürlich auch eine funktionierende Gesundheits- und Pflegeversorgung: "Gerade in diesen Bereichen gibt es momentan einige Defizite, die sich eher noch verstärken werden, wenn wir nicht jetzt gegensteuern." Auch ur-grüne Themen kamen nicht zu kurz: Ökologie, Umwelt- und Naturschutz und Nachhaltigkeit wurden ausführlich diskutiert.

In Zeiten, in denen ein Rückgang der Artenvielfalt, Insektensterben und die damit verbundenen möglichen Folgen allgemein präsent sind, könne eine Vision nur so aussehen, dass es ein Umdenken gegeben haben wird. Auf den landwirtschaftlichen Flächen werden deutlich weniger Pestizide eingesetzt, so dass diese Flächen wieder artenreicher sind. Das ist möglich, weil Landwirtschaft nicht mehr nur auf Ertragssteigerung setzen muss: es wird weniger Kraftstoff für dann viel weniger Fahrzeuge gebraucht; mit Nahrungsmitteln wird sorgsamer umgegangen, es wird weniger aussortiert oder weggeworfen; der Fleischkonsum ist soweit zurückgegangen, dass vermehrt Nahrungspflanzen für Menschen und nicht Futterpflanzen für Tiere angebaut werden.
Die Straßen sollten zunehmend von Hecken gesäumt sein; eine Vorstellung, die mit dem neuen Heckenmanagement des Landkreises Wolfenbüttel vielleicht schon früher Realität werden könnte. Abschließend gab es das klare Statement: Grüne Politik bedeutet für Cremlingen Zukunftsfähigkeit bei gesteigerter Lebensqualität.


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