Auf ihrer jüngsten Sitzung diskutierten die Cremlinger Grünen über die Ergebnisse der neuesten Studie der Bertelsmann-Stiftung. In dieser Studie, die in den 16 Bundesländern für das Schuljahr 2010/11stattfand, kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass bundesweit zirka 50.000 Schüler auf eine niedrigere Schulform abgestuft wurden, aber nur 23.000 den Aufstieg schafften. Die Noten der abgestuften Schülerinnen und Schüler waren nicht gut genug und so mussten sie die Schule wechseln: vom Gymnasium auf die Realschule oder von der Realschule auf die Hauptschule. Der Wechsel nach unten bedeutet für die betroffenen Schülerinnen und Schüler ein einschneidendes Erlebnis in ihrer Bildungsbiografie: Du warst nicht gut genug, du gehörst nicht mehr dazu, du bist gescheitert.
Besonders schlecht schnitt das gegliederte niedersächsische Schulsystem ab: es landete auf dem letzten Platz. In keinem anderen Bundesland kommen zwischen Klasse fünf und Klasse zehn auf einen Schulaufsteiger zehn Absteiger. Durchlässigkeit geht in Niedersachsen also vor allem in eine Richtung: nach unten. Dafür trägt nach Ansicht der Cremlinger Grünen die auf Auslese angelegte Schulpolitik der schwarz-gelben Landesregierung die Verantwortung. Für wirksame intensive individuelle Förderinstrumente fehlen in Niedersachsen die Lehrerstunden. Integrierte Gesamtschulen, die auf Auslese verzichten, sind immer noch keine Regelschule. Die Cremlinger Grünen wollen nun vom Landkreis Wolfenbüttel wissen, wie sich das Verhältnis zwischen Schulaufstiegen und –abstiegen für Gymnasien, Real- und Hauptschulen im Landkreis darstellt.
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