Darum wird das Impfzentrum im KOMM weiter betrieben

Steht der Nutzen noch im Verhältnis zu den Kosten? regionalHeute.de fragte beim Landkreis Wolfenbüttel nach.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Rudolf Karliczek

Wolfenbüttel. Kürzlich forderten mehrere Ärzteverbände das Aus für die Impfzentren. Diese seien nicht nur teuer und von geringem Nutzen, sondern auch ein Angriff auf die etablierte medizinische Versorgung. Der Landkreis Wolfenbüttel betreibt im KOMM ein zumindest so genanntes Impfzentrum. regionalHeute.de fragte einmal nach, warum man am Betrieb weiter festhalte und erhielt einige überraschende Antworten.



Zum Ersten: Das Impfzentrum im KOMM ist eigentlich gar kein Impfzentrum mehr. "Das Impfzentrum hat Ende September 2021 den Betrieb nach neuneinhalb Monaten eingestellt. Zum Herbst 2021 wurden im Landesauftrag Mobile Impfteams (MIT) eingeführt, die zum 1. Dezember 2021 einen stationäres Impfangebot im KOMM einführten. Der Begriff `Impfzentrum´ hat sich aber etabliert und wird durch MIT und Bevölkerung verwendet", erklärt Landkreissprecher Andree Wilhelm.

Keine Wahl, keine Kosten


Zum Zweiten: Der Landkreis hat gar keine Wahl. "Der Landkreis ist per Erlass des Landes aus dem Herbst 2021 verpflichtet, ein Impfangebot mit drei MIT, mit jeweils acht Personen, bis zum 31. Dezember 2022 vorzuhalten", so Wilhelm. Doch die gute Nachricht ist: Der Landkreis hat dadurch keine Kosten. "Der Landkreis hält das Impfangebot im Auftrag des Landes Niedersachsen vor, das die Kosten übernimmt", erklärt der Pressesprecher weiter.

Nachfrage steigt wieder


Angaben zur Anzahl der Impfungen, die aktuell durchschnittlich am Tag oder in der Woche durchgeführt werden, gibt es nicht. Doch generell zeigt man sich zufrieden mit dem Erreichten. "Das Impfangebot des Landkreises hat einen zentralen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie im Landkreis Wolfenbüttel geleistet. Von Januar bis September 2021 wurden rund 91.000 Impfungen im Impfzentrum vorgenommen, seit Herbst 2021 bis Mitte September 2022 über 41.000 Impfungen durch die MIT", berichtet Andree Wilhelm. Die Nachfrage nach Impfungen sei auch abhängig von aktuell geltenden Stiko-Empfehlungen, was 3. und 4. Impfungen betreffe. Im Sommer des Jahres habe die Nachfrage nach Impfungen stark nachgelassen, jetzt ziehe sie wieder an.


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