09.09.2011, 18:45 Uhr

[image=5e1764b3785549ede64cca68]Es wird als „Farbperle der Region“ bezeichnet. Gemeint ist das Sickter Herrenhaus. Das Baudenkmal um 1710 erbaut, vom Baumeister Hermann Korb, wurde im letzten Jahr 300 Jahre alt. Bauherr des Hauses war Urban Dietrich von Lüdecke, Geheimer Rat am Hofe Herzogs Anton Ulrich zu Braunschweig. Drei Jahrhunderte Herrenhaus Sickte sind verknüpft mit einer wechselvollen Geschichte. Glanzvolle Zeiten wechseln mit Zeiten des Verfalls, Zeiten des Wiederaufbaus und letztendlich Zuführung einer neuen Nutzung.

 Verknüpft damit sind Lebensläufe und Geschichten jener Menschen, die dieses Haus einst mit Leben erfüllt und in späterer Generation für dessen Erhalt gekämpft haben. Anlässlich des Jubiläums wurden verschiedene Autoren gebeten, Beiträge zu schreiben, die die besondere Geschichte dieses Hauses spiegeln. Das nunmehr druckfrisch vorliegende Buch „300 Jahre Herrenhaus Sickte“, wurde in dieser Woche der Öffentlichkeit vorgestellt.

 Zahlreiche Gäste kamen zur Buchvorstellung, unter ihnen Landrat Jörg Röhmann, 1. Kreisrat Martin Hortig und Werner Schilli, Vorstand der Braunschweigischen Landessparkasse. Diese hat sich mit einem Druckostenzuschuss am Buchprojekt beteiligt. Bürgermeister Dieter Lorenz und Samtgemeindebürgermeister Dr. Arne Pautsch dankten den Autoren und hoben die geschichtlich-kulturelle Bedeutung des gelungenen Buches hervor. Lektorin Christiane Wagner-Judith gab einen Einblick in die Beiträge und machte neugierig auf das Lesen. Ina Essmann, Kennerin der Herrenhausgeschichte, las einen Auszug aus dem Buch vor. Das dokumentarisch aufgebaute und zugleich sehr lesenswerte Buch beinhaltet Beiträge, die von der Geschichte des ehemaligen Rittergutes, über herrschaftliche Architektur im Hochbarock, bis zur Rettung des Herrenhauses und der heutigen Nutzung reichen. Warum die halbe Rute als Maß aller Dinge, Florian von Thielau, der berühmteste Sohn Sicktes ist und was sich hinter den „Beschloßten von Niedersickte“ verbirgt, erfahren die Leser in dem nun vorliegenden Buch.

Nachzulesen sind auch die „Anmerkungen zur Rettung einer Bruchbude“ oder dem Versuch, scheinbar Unlösbares zu lösen sowie die Geschichte von Bauern, Bürgern und Adligen. Eine Zeitliste gibt eine Übersicht über alle wichtigen und bedeutsamen Ereignisse der letzten 300 Jahre. Ina Essmann, Wolfgang Frühauf, Joachim Rust, Günter Künne, Simon Paulus, Manfred Bormann, Jürgen Kumlehn und Margit Richert haben die Beiträge verfasst. Das Buch enthält ferner zahlreiches Bild- und Kartenmaterial. Gestaltet wurde das Buch von Hans-Peter Sauer. Das Werk ist im Hötzumer Bücherhof, Buchbinderische Manufaktur und Verlag in einer Auflage von 300 Stück (passend zum Jubiläum) erschienen. Verkauft wird es in der Pressestelle der Sickter Verwaltung sowie im Hötzumer Bücherhof zum Preis von 19,90 €.
Infos:

300 Jahre Herrenhaus Sickte
Herausgeber: Gemeinde Sickte und Samtgemeinde Sickte
Auflage: 300
Herstellung/Verlag: Hötzumer Bücherhof
Buchbinderische Manufaktur und Verlag
Lektorat: Christiane Wagner
Titel und Gestaltung: Hans-Peter Sauer
Vertrieb: Hötzumer Bücherhof und Samtgemeinde Sickte
ISBN 978-3-942118-09-6
 Preis: 19,90 €

Aus dem Inhalt – Beiträge der Autoren:

Bauern – Bürger – Adlige
Das Herrenhaus Sickte und seine Bewohner
Von Ina Essmann

Pappschloss oder Hermann-Korb-Bau
Ein Brief über das Herrenhaus
Von Ilse Dedekind

Der berühmteste Sohn Sicktes
Das Leben des Florian von Thielau
Von Wolfgang Frühauf

Ein Korporal als Schulmeister
Ausgedacht und mit eigenen Aquarellen versehen
Von Joachim Rust

Die Beschloßten von Niedersickte
Zur Klärung eines Begriffes
Von Wolfgang Frühauf

Spuren des Herrenhauses in Sickte
Geschichte der Sickter Mühle
Von Günter Künne

Barockes Bauen um 1710
Das Herrenhaus und die Architektur seiner Zeit
Von Simon Paulus

Die halbe Rute als Maß aller Dinge
Bauliche Veränderungen nach alten Karten und Maßen
Von Wolfgang Frühauf

Der Versuch, scheinbar Unlösbares zu lösen
Die Gemeinde Sickte, ihre Gremien und das Herrenhaus
Von Manfred Bormann

„Zum Rodelberg zusammenschieben!“
Anmerkungen zur Rettung einer „Bruchbude“
Von Jürgen Kumlehn

Ein Schmuckstück in Englischrot
Zur Farbgestaltung des Herrenhauses
Von Joachim Rust

Verwalten – Vermählen - Verweilen
Die Nutzung des Herrenhauses heute
Von Margit Richert
Im Bild: Das „Bücherteam“ mit Bürgermeistern, Landrat und Sponsor. Foto: Privat