Das große Blasen auf dem Weihnachtsmarkt ***mit Video***

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Sollte ich nach einem Becher Glühwein oder Feuerzangenbowle auf dem Weihnachtsmarkt noch Auto fahren? Dass diese Frage mit „nein“ beantwortet werden sollte, versteht sich eigentlich von selbst. Doch nicht jeder Autofahrer ist so vernünftig und lässt den Wagen stehen. WolfenbüttelHeute.de war mit dem Kontaktbeamten Martin Behrendt und Alkotester auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs und brachte den einen oder anderen zum Staunen…

Die Wirkung der beliebten alkoholischen Heißgetränke auf dem Weihnachtsmarkt wird häufig unterschätzt. Denn gerade stark gesüßte Getränke wie Glühwein oder Punsch sind doppelt gefährlich. Durch den Zuckergehalt gelangt der Alkohol schneller in die Blutbahn und wird gleichzeitig langsamer abgebaut. Zudem überdecken die Süße und die Gewürze den alkoholischen Geschmack. Wenn dann auch noch "mit Schuss" serviert wird, ist die Grenze des Erlaubten schnell erreicht - oder gar überschritten. Ab 0,5 Promille kostet es 250 Euro, vier Flensburg-Punkte, und der Führerschein ist für einen Monat weg. Auch Radfahrer sollten nicht betrunken unterwegs sein. Ab 1,6 Promille wird ein Bußgeld fällig, zudem ist auch der Führerschein in Gefahr.

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Christoph hatte 0,53 Promille Foto:



"Was, schon 0,56 Promille", ist zum Beispiel Christoph erstaunt. Dabei hatte er doch gerade erst die zweite Feuerzangenbowle getrunken. Das Auto hat er jedoch gleich zuhause gelassen. Taxi oder Bus sind halt deutlich preiswerter als ein neuer Führerschein. Auch Claudia ist mit dem Taxi gekommen. Besser so – zwei Apfelpunsch –, einer mit Schuss und ein Glühwein, da nimmt sich gleich die Ein-Promille-Hürde. Immerhin, so vernünftig ist sie, Autofahren würde sie sich auch ohne den Wert im Hinterkopf nicht mehr trauen.

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Auch das Polizeigerät ist nicht frei von Fehlern, wenn man gerade vorher einen kräftigen Schluck Alkohol getrunken hat. Bei den angezeigten drei Promille dürfte der Mann wohl nicht mehr stehen. Foto:



Nicht immer ist der gemessene Wert realistisch. Wer zum Beispiel unmittelbar vor dem Blasen einen Schluck getrunken hat, dem kann auch ein Wert um die drei Promille angezeigt werden. Den genauen Wert erhält man erst durch eine Blutprobe. Wer sich selbst ein Atemalkoholmessgerät zulegen möchte – akzeptable Geräte gibt es ab 100 Euro – sollte also zwischen dem letzten Schluck und der Kontrolle ein paar Minuten vergehen lassen. An die Genauigkeit der Geräte der Polizei kommen sie aber selten heran.

Wie hoch die Blutalkoholkonzentration nach einem Becher Glühwein, Feuerzangenbowle und Co. ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Dies hängt zum Beispiel von Faktoren wie dem Körpergewicht, der Körpergröße, dem Geschlecht oder dem Trinkzeitraum ab. Außerdem ist der Alkoholgehalt der Getränke nur schwer einzuschätzen. Ein Becher kann allerdings leicht zu einem Wert von 0,3 Promille führen – und unter ungünstigen Bedingungen schon den Führerschein kosten. Denn wer sich auffällig verhält, Fahrfehler begeht oder gar einen Unfall verursacht, kann schon bei 0,3 Promille gesetzlich belangt werden.

Unser Fazit nach dem großen WolfenbüttelHeute.de-Weihnachtsmarktblasen: Die Besucher des Weihnachtsmarktes sind alle sehr vernünftig gewesen. Wer trinken wollte, der kam gleich ohne Auto. Und wer zum Fahren verdonnert wurde, für den gibt es auf dem Wolfenbütteler Markt jede Menge alkoholfreie Alternativen.


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