Das THG soll einen Schulwald bekommen: Doch vorher müssen Bäume weichen

Ein zirka 70-jähriger Pappelbestand soll Platz machen für ein "grünes Klassenzimmer". Die Bäume seien alles andere als gesund und stellten ein Sicherheitsrisiko dar.

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Symbolbild | Foto: regionalHeute.de

Wolfenbüttel. Das Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) soll einen Schulwald bekommen. Das schlägt die Verwaltung der Stadt Wolfenbüttel vor. Angelegt werden soll der Wald auf zirka 4.000 Quadratmetern im Flurstück „Im Anger“. Doch vorher müssten etwa 45 Bäume gefällt werden. Über einen entsprechenden Antrag berät kommende Woche der Ausschuss für das Schulwesen. Eine Entscheidung fällt Ende des Monats im Verwaltungsausschuss.



Hintergrund des Antrags ist das Projekt „Schulwälder gegen Klimawandel“. Hier pflanzen Schüler ihren eigenen Wald. Im eigenen grünen Klassenzimmer sollen sie forschen, spielen, eigene Aktionen durchführen und gegen den Klimawandel Bäume pflanzen. Bis zu seinem Abschluss werde jedes Kind in den Schulwald gehen und sich auch später mit ihm identifizieren, so die Idee. Die jungen Menschen würden spielerisch lernen, sich in der Natur zu bewegen und auch später als Erwachsene auf sie zu achten.

Wald fest in Unterricht integriert


Die erforderliche Fläche für den Schulwald würde im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen der Stadt Wolfenbüttel, dem THG und der Stiftung Zukunft Wald zur Verfügung gestellt. Für 30 Jahre sollen die Partner die Verantwortung einschließlich der Verkehrssicherung für ihren Wald übernehmen. Während dieser Zeit darf der Wald nach Belieben genutzt werden. In der Regel werde der Schulwald fest in den Lehrplan oder in Umwelt-Arbeitsgemeinschaften integriert.

Die orangene Fläche markiert den geplanten Schulwald in der Nähe des Stadtbads Okeraue.
Die orangene Fläche markiert den geplanten Schulwald in der Nähe des Stadtbads Okeraue. Foto: Stadt Wolfenbüttel


Eine geeignete Fläche für das THG wurde zwischen Oker und Langer Straße ausgewählt. Sie sei vom THG zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut zu erreichen und auf absehbare Zeit für keine andere Nutzung vorgesehen.

Pappeln müssen weichen


Allerdings ist die Fläche derzeit mit einem zirka 70-jährigen Pappelbestand bestockt. Diese müssten laut Verwaltung weichen, zumal sie auch nicht gesund seien. Die Pappeln hätten Ihre Lebenserwartungszeit erreicht und zum Teil überschritten, heißt es in der Begründung des Antrags. In den letzten Jahren habe es erhebliche Mängel in der Verkehrsicherheit gegeben. Die Bäume seien nicht mehr vital, das Laub in den Kronen stehe licht, Äste und Stämme brächen aus und ganze Bäume fielen aufgrund von Wurzelfäule. Viele Exemplare seien vom Pappelbock befallen. Durch den Ausfall einzelner Bäume sei die Gesamtstabilität des Bestandes nicht mehr gegeben.

Daher werde empfohlen, den Bestand von der Okergabelung bis zum Parkplatz des Schwimmbades aufzulösen. Hierzu sollten die dort stehenden zirka 45 Bäume gefällt werden. Dieser Eingriff sei mit der unteren Naturschutzbehörde, sowie der unteren Wasserbehörde des Landkreises Wolfenbüttel abgestimmt und genehmigt worden.

Nach Abschluss der Baumfällung und Entfernung der Abraums würde eine 4.000 Quadratmeter große Schulwaldfläche gezäunt und mit standorgerechten Strauch- und Baumarten der Weich- und Hartholzaue von den Schülern bepflanzt. Fachlich und praktisch würde das THG von der Stiftung Zukunft Wald und von Dirk Strauch von den Niedersächischen Landesforsten unterstützt.


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