Hornburg. „Suchtprävention an Grundschulen ist noch sehr selten,“ beginnt Nina Warnecke die Beschreibung des von ihr initiierten suchtpräventiven Projektes: „Das können Wir!“, an der Clemens-Grundschule in Hornburg. „Dabei haben gerade Kinder eine hohes Verlangen uns Erwachsene zu kopieren wie wir mit Veränderungen, Rückschlägen, Anforderungen und eben auch mit Suchtmitteln umgehen“, beschreibt sie die Notwendigkeit vorbildhafter Begleitung von Kindern beim Erwachsenwerden.
Als Unterstützung hat sie sich dazu fachliche Hilfe vom Lukas Werk aus Wolfenbüttel geholt: „Leider geben wir Erwachsenen oft schlechte Vorbilder ab“, schildert die Präventionsfachkraft Carsten Feilhaber vom Lukas Werk seine Erfahrungen: „Beim Kindergeburtstag gibt es mitunter ganz selbstverständlich für die Verwandtschaft Sekt zum Anstoßen oder Mütter mit kleinen Kindern sitzen rauchend auf den Bänken am Spielplatz. Ändern können wir das leider nur schwerlich, wir wollen Kindern mit unserem Projekt daher zeigen wie sie sich selbst stark machen können, eine eigene gesunde Haltung zu Suchtmitteln entwickeln können und ihnen dabei helfen mit den Vorbildern, denen sie begegnen, kompetent umzugehen.“
Die beiden Sozialarbeiter haben dann mit etablierten aber altersgerecht angepassten Methoden und Instrumenten der Suchtprävention in den drei Klassen des 4. Jahrganges, in jeweils drei Schulstunden, gearbeitet.
Mit einem Beutel voller Süchte, dem „Suchtsack“, lernten die Kinder sich über Suchtmittel und süchtigen Gebrauch auszutauschen. Und sie waren erstaunt, wovon man alles süchtig werden kann. In einem weiteren Schritt erprobten die Kinder, dauerhaft standhaft gegen die süße Verlockung eines Gummibärchens zu bleiben. Deutlich wurde, wie schwer es sein kann über einen längeren Zeitraum gezielt „Nein“- zu sagen, und dass erst recht, wenn man sich nicht darauf vorbereitet hat.
Die wichtigen Kompetenzen „Aufmerksamkeit“, „Miteinander“, „Reden“ und „Wissen“ erarbeiteten sich die Kinder mit Gruppenübungen, einer Rätsel- und einer Fragerunde. Und mit den Ergebnissen wurde zum Abschluss das ‚Könner-Plakat‘ erarbeitet. „So haben die Schülerinnen und Schüler ein Andenken an die Veranstaltung und können sich immer wieder an ihr ‚Können‘, also ihre Kompetenzen, erinnern. Und auch wir Lehrerinnen und Lehrer können das Ergebnis so in die tägliche Unterrichtsarbeit einfließen lassen“, lobte die Schulleitung Sabine Jackisch das in Niedersachsen einzigartige Konzept und wünschte sich eine weitere Zusammenarbeit in den nächsten Schuljahren.
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