Wolfenbüttel. In der vergangenen Woche startete WolfenbüttelHeute.de mit einer neuen Serie. Gemeinsam mit dem städtischen Schulamt und den jeweiligen Schulleitern blicken wir wöchentlich auf die Entwicklung der städtischen Schulen der letzen Jahre zurück. Wir zeigen die Entstehung, Veränderungen, bauliche Maßnahmen und Schülerentwicklung. Unsere Serie begann mit dem “Gymnasium im Schloss”. Heute blicken wir auf die Geschichte des zweiten Wolfenbütteler Gymnasiums - die Große Schule.
Die Große Schule
Hartmut Frenk ist seit 2010 Schulleiter der Großen Schule. Foto: Anke Donner)
1542 wurde die heutige Große Schule unter dem Namen „hochfürstliche Schule in Wolfenbüttel“ gegründet und durfte nur von Jungen besucht werden. 1596 zog die Schule in ein Gebäude neben der Wolfenbütteler Hauptkirche und 1705 dann in die Herzogliche Kommisse. Im Jahr 1749 erhielt die „Hochfürstliche Schule in Wolfenbüttel“ ihren heutigen Namen, indem sie in „Herzogliche Große Schule“ umbenannt wurde. 1879 wurde ein Neubau für die Schule am Rosenwall 12 fertiggestellt, der auch heute noch das Hauptgebäude des Gymnasiums darstellt. 1957 erhielt die Schule mit dem sog. „Elster-und-Geitelhaus“ ein weiteres Gebäude, das zu Unterrichtszwecken genutzt wird. Seit 1966 ist die Große Schule auch Mädchen zugängig, wobei im ersten Schuljahr zwei Schülerinnen der Schülerschaft angehörten. Im Jahr 2001 wurde ein weiterer Neubau errichtet - das sog. „Dr.-Oskar-Sommer-Haus“.
Seit 2004 steht das ehemalige Direktorenhaus der Großen Schule zusätzlich für Unterricht und als Medienzentrum zur Verfügung. 2005 wurde die Große Schule eine Offene Ganztagsschule. Im Jahr 2010 wurde ein weiterer Neubau - der sog. "Mittelriegel" – zwischen dem Direktorenwohnhaus und dem „Elster-und-Geitelhaus“ errichtet, um die bis dahin als Außenstelle genutzten Räumlichkeiten im Schulgebäude an der Wallstraße räumen zu können.
Das historisch gewachsene Campusgelände der Großen Schule beherbergt heute ein modernes Gymnasium, das neben einem offenen Ganztagsangebot für alle Schülerinnen und Schüler folgende Profile bereithält: Frühlatein ab Klasse 5, Sportprofil von Klasse 5 bis Klasse 10, Bilingualen Unterricht in den Fächern Sport und Geschichte ab Klasse 7, Orchesterklasse.
Der 7-Punkte-Plan
Deo et Studiosae Juventut - Für Gott und die strebsame Jugend - steht in großen Lettern über dem Hauptportal der Schule. Foto: Anke Donner)
Für den Wiedereinstieg in das sogenannte G9-System mit den Klassen 5,6,7 und 8 im September 2015 hat das Kollegium der Großen Schule einen 7-Punkte-Plan zum Ziel erklärt: Mehr Lernzeit nutzen für Übung, Training und praktisches Arbeiten, stabile Klassenverbände von 5 bis 10, Aufbau eines qualifizierten Wahlangebotes in den Mint-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik)), Ausbau der Orchesterklasse in einen Musikzweig (mit einem weiteren Hauptfach Musik), Verfügungsstunden beim Klassenlehrer in den Jahrgängen 5, 6 und 7, Stärkung der dritten Fremdsprache, Ausbau eines qualifizierten Förderunterrichts. Der Unterricht an der Großen Schule wird zu ca. zwei Dritteln in Doppelstunden erteilt.
Das Schulprogramm der Großen Schule nennt vier Hauptziele: Stärkung des sozialen Miteinander, Stärkung des Internationalismus, Ausbau und Ausgestaltung des Ganztagangebots, Ausbau eines modernen Medienkonzepts.
Schülerzahlenentwicklung
Hartmut Frenk, Schulleiter Große Schule. ">
Hartmut Frenk, Schulleiter Große Schule. Foto: Marschall
1995/1996: 482 Schüler/innen
2000/2001: 577 Schüler/innen
2005/2006*: 798 Schüler/innen
2010/2011**: 915 Schüler/innen
2013/2014***: 912 Schüler/innen
* = Orientierungsstufen wurden 2004 abgeschafft, ** = Gesamtschule Wallstraße wurde 2010 eingerichtet, *** = 2 Gesamtschulen in WF und keine Einschulungen an der Lessing-RS und der W.-Raabe-HS
Schulleiterin: Herr Hartmut Frenk
Anzahl der Lehrkäfte: 71
Verwaltungsteam: 2 Schulsekretärinnen – ein Hausmeister – ein Schulassistent
Anzahl der Sozialpädagogen: 1
Lesen Sie in der nächsten Woche: Das Theodor-Heuss-Gymnasium
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