02.12.2011, 00:58 Uhr

[image=5e1764be785549ede64cccdd]Jill Bepler berichtet in einem Werkstattgespräch über ihre Forschung zum Thema „Fürstinnenbibliotheken als Schlüssel zur Lese- und Schreibpraxis im 16. und 17. Jahrhundert“. Der Vortrag findet am Donnerstag, 8. Dezember 2011, um 14.15 Uhr im Seminarraum im Zeughaus statt.

Was las die Fürstin? Wo findet man ihre Bücher? Hatte die Fürstin überhaupt eigene Bücher oder hat sie einfach die Hofbibliothek ihres Mannes benutzt? Fürstinnen besaßen sehr wohl private Sammlungen (Kammerbibliotheken), die zu ihrem Privatbesitz zählten. Inventare, Bibliothekskataloge und die meist nicht als komplette Sammlung überlieferten Buchzeugnisse geben ein Bild verlorener Bücherwelten mit den jeweiligen Interessensgebieten. Fürstinnenbibliotheken dienten nicht nur der persönlichen Frömmigkeit. Sie unterstützten die Fürstin je nach Ausprägung ihrer eigenen Bildung und persönlichen Neigung auch an der Ausübung ihrer verschiedenen Rollen: sei es als Erzieherin, als Fokus von dynastischen Netzwerken und konfessioneller Identität oder als Mittelpunkt höfischer Kultur. Eigene Lektüre war natürlich auch die Basis eigenen Schreibens.

In dem Werkstattgespräch werden Überlegungen angestellt, wie man in der Zukunft Informationen aus relevanten Quellen von fürstlichen Sammlerinnen des 16. und 17. Jahrhunderts  zusammenführt und für die Forschung nutzbar machen kann.  Erste Schritte am Beispiel einer kleinen Sammlung aus der Mitte des 16. Jahrhunderts hat die Herzog August Bibliothek in Zusammenarbeit mit auswärtigen Forscherinnen in diese Richtung schon unternommen.

Dr. Jill Bepler ist seit 1990 Leiterin des Stipendienprogramms der Herzog August Bibliothek. Nach einem Studium der Germanistik an der Universität Bristol (UK) promovierte sie über die Reisen, Büchersammlungen und Reisebeschreibung von Herzog Ferdinand Albrecht von Braunschweig-Lüneburg (1636-1687).

Der Eintritt ist frei

Informationen unter 05331/808-214 oder www.hab.de