Die Linke: "Ausufernder Antibiotika-Einsatz in der Massentierhaltung muss sanktioniert werden"


| Foto: Anke Donner)



[image=5e1764e0785549ede64cd3e3]Die Linke im Landtag hat den aktuellen Beschluss des Bundeskabinetts zum Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung als unzureichend bezeichnet. Die geplante Änderung des Arzneimittelgesetzes reiche nicht aus, um dem Problem Herr zu werden, sagte die agrarpolitische Sprecherin der Fraktion, Marianne König: „Deutschen Tieren wurden im vergangenen Jahr mehr als 1.700 Tonnen Antibiotika verabreicht – das ist mehr als doppelt so viel wie 2005 und vierzig Mal mehr als in den Krankenhäusern beim Menschen zum Einsatz kam. Dieser Missbrauch lässt sich ohne Strafandrohungen nicht mehr in Griff bekommen.“

Die Bundesregierung sei den Vorschlägen des niedersächsischen Landwirtschaftsministers Gert Lindemann gefolgt, eine Datenbank einzurichten und konkretere Schwellenwerte festzulegen, so die Agrarexpertin. „Das allein ist aber kaum geeignet, den horrenden Antibiotikaeinsatz in der Tiermedizin zu verringern; ohne konkrete Sanktionsmöglichkeiten bleiben Lindemanns Vorschläge zahnlos.“ Die Linke fordere deshalb seit langem mehr Transparenz und Kontrollen bei der Vergabe von Antibiotika in Niedersachsen. „Gerade in großen Mastanlagen werden systematisch Antibiotika verfüttert – entgegen den Behauptungen Lindemanns. In der Konsequenz entstehen multiresistente Keime, die eine Gefahr für die Gesundheit der Verbraucher darstellen“, argumentierte König. „Der Einsatz von Antibiotika muss daher auf das Maß reduziert werden, das für die Behandlung kranker Tiere notwendig ist; und der Missbrauch muss konsequent sanktioniert werden.“


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