[image=56051]Die Linke im Landtag forderte heute den Niedersächsischen Umweltminister Stefan Birkner auf, sich den Problemen dieses Endlagerstandorts zu stellen.
Anlass ist dessen Besuch im geplanten Endlager für schwach- und mittelaktiven Atommüll, Schacht Konrad. Kurt Herzog, der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, sagte: „Es hat für das Endlager Schacht Konrad niemals ein vergleichendes Auswahlverfahren gegeben – schon das ist ein nicht akzeptables Manko.“ Der spröde Granit des Schachtes sei als Wirtsgestein anfällig für Wasserdurchlässe, die nach der Einlagerung von Atommüll zu einer radioaktiven Verseuchung der Umwelt führen könnten.
„Die Linke hat immer wieder ein umfassendes Gesamtkonzept für den Umgang mit Atommüll gefordert“, so Herzog. „Dazu gehören verlässliche Angaben über Art, Menge und Volumen des Mülls, der noch zu erwarten ist.“ Insbesondere für den rückzuholenden Asse-Atommüll gäbe es noch immer kein Konzept – die Genehmigungen und Einlagerungsbedingungen für Schacht Konrad reichten für den Asse-Müll nicht aus. Herzog: „Das vorgesehene Bergwerksvolumen ist zu klein; zudem kann sich niemand sicher sein, was in den Asse-Fässern wirklich enthalten ist.“ Das Bundesamt für Strahlenschutz, aber auch das Bundes- und das niedersächsische Umweltministerium hätten es versäumt, transparente Planungen vorzulegen.
„Die Behörden haben bisher schlicht keinen Plan. Die Atommüll-Mengen aus Betrieb und Abbruch der Atomkraftwerke, aus den Atomfabriken in Gronau und Lingen, aus den Zwischenlagern, aus den Wiederaufarbeitungsanlagen und aus der Asse sind bisher nicht hinreichend analysiert. Es könnte also durchaus sein, dass wieder ein Engpass entsteht“, sagte Herzog. Möglicherweise müsse man das Endlagerkonzept für hochradioaktiven Müll wieder verbreitern oder gar ein zusätzliches Endlager bestimmen. „Das Chaos geht also weiter. Birkners Aufgabe ist es nun, hier schleunigst für Ordnung zu sorgen.“
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