Der Transport von MOX-Brennelementen zum AKW Grohnde am vergangenen Wochenende wird ein parlamentarisches Nachspiel haben. Dr. Manfred Sohn, Abgeordneter der Fraktion Die Linke im Landtag und Landesvorsitzender seiner Partei, wird eine Anfrage zu dem Transport einreichen. Dabei will er unter anderem wissen, warum das Gelände der Firma Premium Aerotec als Ausweichstrecke genutzt werden durfte. Zum Umfahren von Blockaden bei Nordenham sind die mit etwa130 Kilogramm Plutonium bestückten Fahrzeuge kurzfristig von öffentlichen Straßen auf das Werksgelände geleitet worden, während dort Beschäftigte tätig waren. Sohn will von der Landesregierung wissen, ob diese Maßnahme mit dem Betriebsrat der Firma abgestimmt war. „Bei möglichen gesundheitlichen Gefährdungen von Beschäftigten muss der Betriebsrat mit einbezogen werden“, sagte Sohn. Außerdem will der Linken-Abgeordnete erfahren, ob es für mögliche Unfälle Katastrophenschutzpläne gegeben hat, da auf diesem Gelände chemische Substanzen lagern.
Sohn betonte, Die Linke werde sich konsequent und unbeirrt weiter für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie einsetzen. „Dazu gehört, dass solche Transporte ein Ende haben. Sie gefährden das Leib und Leben von Millionen Bürgerinnen und Bürgern in Niedersachsen.“ Die Linke im Landtag hatte die Blockaden gegen den MOX-Transport in der Wesermarsch und vor dem AKW Grohnde am Wochenende unterstützt. Neben Sohn war auch die langjährige Vorsitzende der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg und Landtagskandidatin der Linken, Kerstin Rudek, vor Ort. „Die plutoniumhaltigen MOX-Brennelemente sind hochgefährlich. Sollte ein Unglück wie in Fukushima passieren, wäre das Risiko einer Kernschmelze durch diese Brennelemente viel höher.“ Rudek forderte Ministerpräsident David McAllister (CDU) auf, das Verwenden der MOX-Brennstäbe im AKW Grohnde zu untersagen.
mehr News aus Wolfenbüttel