Die Linke im Landtag hat die Landesregierung dafür kritisiert, auch in diesem Schuljahr tausendfach den Elternwillen ignoriert zu haben. Rund 2600 Schüler mussten von den Integrierten Gesamtschulen (IGS) des Landes abgewiesen werden, weil deren Aufnahmekapazität nicht reichte; das entspricht eine Ablehnungsquote von 23 Prozent. Christa Reichwaldt, die bildungspolitische Sprecherin der Linken im Landtag, sagte: „Seit Jahren widersetzt sich die Landesregierung dem freien Elternwillen, indem sie die Hürden für Gesamtschulen zu hoch legt. Die diesjährigen Anmeldezahlen belegen, dass die Attraktivität der IGS ungebrochen ist und selbst an den bestehenden Schulstandorten nach wie vor tausende Plätze fehlen.“
Die Bildungsexpertin forderte die Landesregierung auf, endlich die vollständige Umsetzung des Elternwillens bei der Entscheidung über die weiterführende Schule zu ermöglichen. „Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf einen IGS-Platz, wenn genug Eltern diese Schulform wollen“, so Reichwaldt. Die Kommunen müssten zudem die Chance bekommen, die IGS nicht nur als zusätzliches Angebot, sondern auch als Ersatz für bestehende Schulen einzurichten. „Über die Schulstruktur muss an Ort und Stelle entschieden werden, nicht durch starre Landesvorgaben. Doch seit Jahren widersetzt sich Bildungsminister Bernd Althusmann dieser Reform, indem er an und überzogenen Hürden für Integrierte Gesamtschulen festhält.“ Stattdessen solle er sich besser nach den konkreten Wünschen richten, so Reichwaldt: „Es bleibt festzuhalten, dass der Elternwunsch an den bestehenden IGS-Standorten allein in diesem Jahr 2600 Mal nicht umgesetzt werden konnte. Unser Ziel dagegen ist es, dass künftig jeder Wunsch auf einen IGS-Platz erfüllt wird.“
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