Dieter Lorenz: "Nachdenken über Licht – Warum nicht ?"


| Foto: privat



Wolfenbüttel. In seiner alljährlichen Osterbotschaft widmet sich Sicktes Altbürgermeister Dieter Lorenz dem Licht. Der Text wird hier unkommentiert und ungekürzt veröffentlicht. 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in unserem Landkreis Wolfenbüttel.

Dem Einen geht ein Licht auf
Der Andere setzt sich darauf
Der Nächste nimmt alles was ist in Kauf
So ist meist unser „Menschen-Leben-Lauf“
Hat Ostern vielleicht so viel Gewicht
Dass uns Menschen aufgeht, wie wertvollen für unser Lebens ist Licht ?

Ist Ihnen schon mal "ein Licht aufgegangen? Sind Sie sogar mal "hinters Licht" geführt worden ? Kennen Sie das: Mit dem bin ich "Lichtjahre" auseinander? Der Begriff Licht prägt unser Leben, vom Aufwachen bis zum Einschlafen. Sogar im Traum lässt uns Licht nicht los. Was wissen wir darüber? Fragt man ein Kind: Was ist Licht ?, dann kommt meist die Antwort: Licht ist, wenn man was sehen kann. Etwas „physik-genauer,“: Danach ist Licht der für das Auge sichtbare Teil der elektromagnetischen Strahlung. In diesem Satz sind zwei Begriffe: "Licht“ und "Auge“. Beide gehören zusammen wie das "Amen in der Kirche“. Es lohnt sich, darüber dankend nachzudenken.

Bevor die Erkenntnis von der elektromagnetischen Strahlung erforscht war, waren Sonne, Mond, Sterne, Blitz und Feuer die bekannten Lichtquellen. Man nahm an , dass die von den Augen ausgehenden Strahlen die Umwelt abtasten und so zum Sehen führen. Schon sehr früh war erkannt, dass die Augen eine wichtige Rolle spielen. Wenn Licht ins menschliche Auge fällt, dann beginnt ein hochinteressanter Weg bis ins Gehirn, wo Empfindungen entstehen. Wir können feststellen, dass zum Sehen Licht gehört und der gesamte Kopf dafür benötigt wird.

Vor 70 Jahren gab's auf dem Lande noch kein elektrisches Licht. Wenn es dunkel wurde zündeten Oma oder Opa die Petroleumlampe oder Kerzen an. Wir haben gespielt, gelesen und Erzählungen gehört. Trotzdem gab es auch damals schon helle Köpfe, die Gesellschaft, Kultur und Industrie voran gebracht haben und die sich viele neue Erfindungen ausdachten. Wir sollen uns daran erinnern, dass Licht in Art und Wirkung auf Mensch und Lebewesen Entwicklungen hinter sich hat, und noch vieles zu erforschen und in Vorschriften festzulegen ist.

Kürzlich las ich: „Wir haben zu viel Licht in der Nacht“. Das heller werdende künstliche Licht führe dazu, dass wir abends immer weniger Sterne sehen könnten. In ländlichen Gebieten wären etwa 2500 Sterne zu erkennen, in den Städten mit den vielen Beleuchtungen nur noch 200 bis 300. Auch Einfluss von künstlichem Licht auf die innere Uhr des Menschen und den Hormonhaushalt wären zu erforschen. Warum gibt es über Lärm zahlreiche einklagbare Vorschriften, wann und wie viel Lärm sein darf an verschiedenen Orten? Zum Licht haben wir nur Empfehlungen. Die Wirkungen von Licht in all seinen verschiedensten Erscheinungsformen und Wirkungsmöglichkeiten (Farbe, Stärke, Temperatur, Energie, Einwirkdauer), da kann noch vieles erforscht und festgelegt werden, zum Schutz und Wohlsein von uns Menschen und Lebewesen.

Licht hat unter uns Menschen auch noch eine andere Dimension. Ein Pfarrer berichtete: "Bei einem Traugespräch sagte ein Mann über seine künftige Frau: 'Sie ist für mich wie Licht, sie macht mein Leben hell.'" Eigentlich ein tolles Bekenntnis: So leben zu wollen und zu können, dass es für andere hell wird. Jemandem zu bekennen: "Du bist für mich wie Licht“. Eine solche Botschaft könnte mit dazu beitragen, etwas mehr Miteinander zu bekommen. Versuchen wir's doch mal. 7.300 Millionen Menschen leben auf der Erde. Für 2.400 Millionen Christen ist das Osterfest dass größte Fest im Jahr. Daher die Frage am Anfang: Hat das Osterfest so viel Gewicht, dass in das Leben von uns Menschen mehr Licht kommt und uns hilft zu zeigen, wo es langgehen sollte? Jedes Jahr hören wir zu Ostern die Geschichte vom einmaligen Menschen Jesus, der vor über 2000 Jahren beim Einzug in Jerusalem bejubelt, dann von einem engeren Begleiter verraten, öffentlich bloßgestellt, angepöbelt, verurteilt und am Kreuz hingerichtet wurde. Ein Geschehen, dass uns Menschen heute noch, in unterschiedlichster Art und Weise widerfährt. Dieser Jesus Christus, der durch sein ganz normales Leben Wege aufzeigte und Vorbild sein wollte, für ein friedliches Zusammenleben eintrat, ist von den Toten auferstanden und hat die christliche Kirche aufgebaut. Mit zwölf Jüngern fing er an, jetzt zählen die christlichen Kirchen 2,4 Milliarden, 33,4 Prozent der Weltbevölkerung, Mitglieder.

In den über 2000 Jahren Christenheit, gab es viele Lichtblicke, aber auch dunkle Zeiten. Hoffnungsvoll ist da das Wirken von Jorge Mario Bergoglio, der seit dem 13. März 2013 die katholische Kirche führt. Papst Fanziskus lebt vor, wie Christus seine Kirche, auch im Jahre 2015, wirken sehen wollte. Dieser Papst ist eine Lichtgestalt in der Christenheit und hat in kurzer Zeit erreicht, dass viele Christen und auch Nichtchristen sagen : „Papst Franziskus, du bis Licht für mich“. Die Hoffnung ist, dass Ostern 2015, mit dem Vorbild von Papst Franziskus, ein Licht-Blick für die Zukunft sein kann, es liegt mit an uns.

Ein gesegnetes Osterfest wünsche ich Ihnen. Dazu viel Freude bei und mit den Osterbräuchen, vom "Eiersuchen“ bis zum Erleben der Osterfeuer und vielleicht auch eines Gottesdienstes . Dann aber noch mein Lichtwunsch, dass es gelingt, nahestehenden Menschen zuzurufen oder zu schreiben: "Du bist Licht für mich, du machst mein Leben hell.“

Dieter Lorenz
Sickter Altbürgermeister


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


A2 Kirche