Wolfenbüttel. Veraltete Strukturen und Gewohnheiten sowie Personalmangel erschweren die Digitalisierung bei der Stadtverwaltung Wolfenbüttel. Das erklärte Cara Kühn, Projektleiterin für Digitalisierung, im Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen am Freitagnachmittag. Sie berief sich hierfür auf das Ergebnis einer internen Umfrage, an der 141 Mitarbeiter teilgenommen haben.
Offenbar lässt sich nicht jeder bei der Stadtverwaltung für das Thema Digitalisierung begeistern, das der Gesetzgeber mit dem Online-Zugangsgesetz (OZG) zur Umsetzung vorgeschrieben hat. Dieses verpflichtet Bund, Länder und Gemeinden, bis spätestens Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen auch elektronisch anzubieten. Doch die Erarbeitung der Dienste, bei denen Prozesse völlig neu gedacht und sich Arbeitsplätze verändern werden, müsse parallel zum Tagesgeschäft erfolgen.
Erste Erfahrungen gesammelt
Nachdem man 2019 die interne Arbeitsgruppe E-Government ins Leben gerufen habe, die 2020 durch das Projektteam Digitalisierung abgelöst worden sei, arbeite man nun seit Anfang 2021 auch gemeinsam mit dem Landkreis und den kreisangehörigen Gemeinden zusammen an dem Thema. Einige Punkte wie die Online-Terminvergabe, habe man auch schnell umsetzen können. Dies sei vor allem mit digital affinen Abteilungen gelungen. Daraus habe man Erfahrungen sammeln können, die nun bei der weiteren Umsetzung helfen sollen.
Insgesamt 21 Projekte zur Digitalisierung habe man bislang entweder abgeschlossen, am Laufen, in der Planung oder auch zurückgestellt. Konkrete Zielvorhaben mit einem Zeitplan wurden dem Ausschuss in der heutigen Präsentation nicht vorgestellt. Der Ausschussvorsitzende, Dennis Berger (SPD), wertete die Digitalisierung der Verwaltungsleistungen abschließend als "extrem wichtiges Thema" und gab Kühn mit auf den Weg, dass man bei der Herausforderung der Umsetzung im Tagesgeschäft "tapfer bleiben" müsse.
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