Wolfenbüttel / Braunschweig. Georg Hattwig, Gerhard Neumann, und Dieter Lorenz fuhren als Wolfenbütteler Delegierte zum “Gliesmaroder Turm” nach Braunschweig, um am “Tag der Heimat” des Bundes der Vertriebenen (BdV) teilzunehmen. Für Flüchtlinge und Vertrieben ist dieses Ereignis ein Höhepunkt in der Erinnerungskultur eines Jahres.
Die Landsmannschaften der deutschen Heimatvertriebenen aus Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen, dem Sudetenland sowie aus den deutschen Siedlungsgebieten in Ost- und Südosteuropa, feiern beim Tag der Heimat Erinnerungen an die alte Heimat.
Diesmal galt es auch 70 Jahre BdV in Braunschweig in Erinnerung zu bringen. Neben Grußworten der geladenen Gäste und Beiträgen aus der Runde, war Höhepunkt die Festansprache von Fritz Folger, Kreisvorsitzender des BdV.
„Unrechtsdekrete beseitigen - 'Europa zusammenführen“ war Leitwort seiner Hinweise. Der engagierte Kreisvorsitzende ist bekannt für seine rechtlich fundierten Aussagen . „Im Leitwort geht es um ureigene Interessen unseres Verbandes, Wie kaum eine andere Bevölkerungsgruppe stehen die Vertriebenen für ein vereinigtes Europa – allerdings für ein Europa der Vaterländer. Die Reisefreiheit in die Heimatgebiete, der Kontakt zu den dort lebenden Menschen, halten wir inzwischen für eine Selbstverständlichkeit.“ Weiter wies Folger auf die immer noch bestehenden Unrechtsdekrete hin und auf die noch nicht beseitigte „Feindstaatenklausel“ der UNO. Danach wird den Siegermächten des zweiten Weltkrieges das Recht eingeräumt, entweder vereint oder auch einzeln militärisch gegen Deutschland vorzugehen, sobald sie hier eine - wie auch immer definierte „Nazi Gefahr“ zu entdecken glauben.“ Leider habe es die Politik noch nicht geschafft einen Friedensvertrag zu vereinbaren.
In seiner Rede erinnerte der langjährige Vorsitzende, dass am 18. Juli 1948, in Jorns Gesellschaftshaus, die „Kreisarbeitsgemeinschaft der Flüchtlinge im Verwaltungsbezirk Braunschweig" gegründet die später in „Bund der Vertriebenen Kreisverband Braunschweig“ umbenannt wurde. „Damals hatten wir 16.500 Mitglieder heute sind wir nur noch 181.“
Nach dem festlichen kam noch der fröhliche Teil. Man sang Heimatlieder der Landsmannschaften und nach jedem Lied gab es Berichte aus und über die jeweilige Gegend. Nach dem gemeinsamen Schlusslied: „Kein schöner Land in dieser Zeit“ wünschte Kreisvorsitzender Fritz Folger einen guten Heimweg. Μancher fragte sich, ob das wohl die letzte größere Zusammenkunft des selbständigen BdV Kreisverband Braunschweig war.
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