Wolfenbüttel. Vor über einem Jahr berichtete regionalHeute.de über den schlimmen Zustand unter der Brücke am Auguststädter Wehr. Es stank fürchterlich und der gesamte Uferbereich war vermüllt, unter anderem mit Utensilien, die auf die lokale Drogenszene schließen lassen. Die Stadt ließ den Bereich daraufhin reinigen. Nun hat regionalHeute.de den Bereich erneut besucht, um sich ein Bild von der aktuellen Situation zu machen.
Im August 2024 hatte ein Angler benutzte Spritzen, Crack-Besteck und allerlei Unrat unter der Brücke entdeckt und öffentlich gemacht. Am gesamten Ufer lagen Dreck, Müll, Spritzen, Medikamentenpackungen und Crack-Besteck, es stank nach Urin und Fäkalien. Auf die damalige Berichterstattung von regionalHeute.de hin, rückten die Mitarbeiter der Städtischen Betriebe Wolfenbüttel (SBW) aus, um den Uferbereich zu säubern. Am Ende füllten sie fünf Säcke à 100 Liter.
Stadt sieht Café Clara in der Verantwortung
Stadtsprecher Thorsten Raedlein machte seinerzeit deutlich, dass die Stadt grundsätzlich nicht für den Müll anderer verantwortlich sei und die Verursacher in der Pflicht stünden. Müll sei ein gesellschaftliches Problem, da gereinigte Bereiche schnell wieder verschmutzt werden. Zudem sah die Stadt Polizei und Café Clara in der Verantwortung, Drogenkonsum zu verhindern und den Bereich sauber zu halten.
Das Café Clara, ein Tagestreff für Drogenabhängige, erklärte damals, dass nicht eindeutig feststehe, ob die gefundenen Konsumreste von Klienten stammen. Das Streetwork-Team besuche den Bereich jedoch regelmäßig, sammelt kleinere Mengen Müll punktuell ein und spreche auch mit den Klienten über den verantwortungsvollen Umgang mit Konsumutensilien. Künftig sollte die Präsenz wieder verstärkt werden, versprach Ilka Schindler, Regionalleitung der Fachambulanzen Sucht in Braunschweig und Wolfenbüttel.
Hat man Wort gehalten?
Eine Begehung unserer Redaktion vor einigen Wochen zeigt: Unter der Brücke sieht es wirklich deutlich sauberer aus. Keine Spuren von Müll und Drogenutensilien. Doch wer hat dafür gesorgt, dass der Bereich nun sauber ist?
Die Stadt Wolfenbüttel meldet auf Nachfrage, dass bei den regelmäßigen Kontrollen der Brücke der Bereich stets unauffällig gewesen sei. „Außerplanmäßige Säuberungen waren nicht erforderlich. Auch aus ordnungsbehördlicher Sicht gibt es keine Besonderheiten“, erklärt Stadtsprecher Thorsten Raedlein.
Streetwork-Team weiter aktiv
Das Café Clara berichtet auf Nachfrage von regionalHeute.de von kontinuierlichen Maßnahmen. Der Bereich unter der Brücke werde regelmäßig vom Streetwork-Team besucht, um die Situation zu beobachten und bei Bedarf einzugreifen. Kleinere Mengen liegengebliebener Konsumartikel wie Spritzen oder Verpackungen würden punktuell eingesammelt – obwohl die Entsorgung von Müll nicht zu den originären Aufgaben der Streetworker gehöre, trage sie so zur Sicherheit und Sauberkeit des Umfeldes bei.
"Parallel dazu sprechen unsere Mitarbeitenden immer wieder mit den Klientinnen und Klienten über einen verantwortungsvollen Umgang mit Konsumutensilien. Diese kontinuierliche Sensibilisierung hat aus unserer Sicht zu einer deutlichen Entlastung des Bereichs beigetragen. Inzwischen wird der Ort offenbar weniger genutzt, was sich ebenfalls positiv auf die Sauberkeit auswirkt. Aktuell finden wir nur noch vereinzelt Konsummaterial – nach unserer Einschätzung durchschnittlich zwischen ein bis drei Artikeln pro Monat. Insgesamt hat sich die Situation damit deutlich verbessert", sagt Ilka Schindler vom Lukas- Werk Wolfenbüttel.



