"Du sollst Leben!": Holocaustüberlebender besucht Große Schule


Sally Perel besucht am vergangenen Mittwoch die Große Schule.

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Sally Perel besucht am vergangenen Mittwoch die Große Schule. Foto: Große Schule | Foto: Große Schule

Wolfenbüttel. Am vergangenen Mittwoch besuchte der Holocaustüberlebende Sally Perel, dessen Leben bereits im Film "Der Hitlerjunge Salomon" festgehalten wurde, das Gymnasium "Große Schule". Bei einem Vortrag klärte der mittlerweile 94-jährige Perell darüber auf, wie er die Schrecken des Dritten Reichs überstand, ohne den Nazis zum Opfer zu fallen. Das berichtet die Große Schule in einer Pressemitteilung.


Sally Perel wurde am 21. April 1925 in Peine geboren. Nachdem er wegen beginnender Verfolgung mit seiner Familie 1936 zuerst nach Polen geflohen war, zog er 1939 weiter bis nach Minsk, damals in der Sowjetunion. Dort wurde er 1941 von deutschen Soldaten aufgegriffen. Die letzten Worte seiner Mutter, als seine Eltern ihn weiter nach Osten schickten waren: „Du sollst leben.“ Erst später wurde ihm bewusst, so der 94-Jährige, dass dies aus tiefster Mutterliebe geschah und nur seine Lebenschancen vergrößern sollte. Denn seine einzige Überlebenschance bestand darin, sich als Volksdeutscher auszugeben, in einer Zeit, in der der die Nazis Juden wie Perel verfolgten und ermordeten. Nachdem er sogar ein Jahr bei der deutschen Wehrmacht seinen Dienst tat, wurde er an eine Hitlerjugendschule in Braunschweig gebracht. Durch die neue Identität als Hitlerjunge „Jupp Perjell“ überlebte er die Judenverfolgung in Uniform der Nazis.

Nachts Jude, tagsüberHitlerjunge


Während seines Vortragshabe Sally Perel die Anwesenden durch seine offene Art beeindruckt, berichtet die Große Schule. Sehr emotionalhabe er seine Spaltung in zwei Seelen beschrieben - nachts Jude und tagsüber Hitlerjunge. Für ihn sei „Mensch gleich Mensch“. Trotz seiner grausamen Erfahrungen habe er nie den Lebensmut verloren, schilderte er. In seinem Vortrag betonte der Zeitzeuge des Holocausts, dass es ihm wichtig sei, dass alle von der deutschen Geschichte wüssten, um zukünftig genau aus diesem „nie wiedergutzumachenden Schaden“ zu lernen und ihn nicht zu wiederholen. „Hast du nur eine Menschenseele gerettet, hast du die ganze Welt gerettet“, betonte Sally Perel zum Schluss seines Vortrags. Im Anschlusshätten alle Anwesenden die Möglichkeit gehabt Fragen stellen, die ausführlich vonPerel beantwortet worden seien. Darüber hinaus blieb zusätzlich noch Zeit für einen kleinen Austausch und dem Signieren seiner Bücher.


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