In der Landtagsdebatte über die Energiewende hat sich der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr für mehr Wettbewerb bei der Förderung erneuerbarer Energien ausgesprochen. „Bisher war der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Menge erfolgreich“, sagte Dürr, „mit der Förderpraxis wurde bisher allerdings nicht das Problem der mangelnden Grundlastfähigkeit gelöst – also der Mindeststrommenge, die nötig ist, damit das Stromnetz überhaupt funktioniert.“
Dürr ist deshalb überzeugt, dass sich die Förderung in Zukunft mehr an Angebot und Nachfrage orientieren muss, um die erneuerbaren Energien effizienter zu fördern. „Allein der Netzausbau kostet je nach Schätzung zwischen 30 und 70 Milliarden Euro. Das bedeutet: Jeder Euro, der einen Fehlanreiz setzt, ist ein verlorener Euro für die nachhaltige Energiewende in Deutschland“, so Dürr.
Mit der jetzt beschlossenen Energiewende sei erst der Anfang gemacht, meinte der FDP-Fraktionsvorsitzende. „Wir fahren gerade mit dem Zug aus dem Bahnhof heraus und müssen die Strecke, die vor uns liegt, erst noch bauen. Jetzt beginnt der Hauptteil der Arbeit.“ Die Abschaltung der Kernkraftwerke sei eine enorme Herausforderung für die Netzstabilität. Die Bundesnetzagentur warne vor dem Fehlen wichtiger Reservekapazitäten. „Auch deshalb müssen wir die Förderung der erneuerbaren Energien effizienter machen und auf Grundlastfähigkeit ausrichten, wir müssen Speichertechnologien entwickeln und ausbauen und den Netzausbau vorantreiben“, so Dürr.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende begrüßte in seiner Rede den gefundenen Konsens zur Energiewende. Er beende einen jahrzehntelangen gesellschaftlichen Disput um die friedliche Nutzung der Kernkraft. „Wenn wir in der Energiepolitik damit nach vorne kommen, ist das mehr Wert, als das Beharren auf alten Positionen“, sagte Dürr. Der Konsens bedeute nun auch Investitionssicherheit für den Industriestandort Deutschland. Investoren müssten sich darauf verlassen können, dass es keine energiepolitischen Wendemanöver geben werde. „Wir stehen für Solidität und Verlässlichkeit und unterstützen deswegen den gefundenen Konsens“, sagte Dürr.
mehr News aus Wolfenbüttel