Einbruch ins Rathaus: Brackmann präsentiert Lessings neuesten Fall

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| Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. Es hat den Anschein, als würde der Wolfenbütteler Autor Uwe Brackmann Bücher wie am Fließband produzieren. Und fast so ist es auch. An seinem neuesten Detektiv-Roman „Hasardeur“, der seit Montag im Handel ist, schrieb Brackmann gerade einmal 8 Wochen.

Ideengeber zu seinem neuen Roman, der sich wieder um die Detektei Lessing dreht, war kein geringerer als Wolfenbüttels stellvertretender Bürgermeister Heinz-Rainer Bosse. Der bekennende Liebhaber der Lessing-Romane sprach den Autor bei einer gemütlichen Tasse Tee an, ob er nicht einmal einen Teil über das Wolfenbütteler Rathaus schreiben wolle. Gesagt, getan. Nur wenige Wochen später schlichen Brackmann und Bosse durch die geheimen Ecken und Räume des Rathausen, sahen sich dort um, wo sonst niemand zutritt hat und im Hinterstübchen des Schriftstellers formten sich schon die ersten Ideen.

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Heinz-Rainer Bosse und Uwe Brackmnann verbinden die Fälle von Leopold Lessing. Foto: Anke Donner



Herausgekommen ist ein „Detektei-Lessing-Roman" mit typischem Lokalkolorit. „Wer ganz genau und aufmerksam liest, wird auch Personen wieder erkennen, die zu einem Teil des Buches geworden sind“, erklärt der Autor. Zwar werden Personen nicht beim Namen genannt, aber Kenner können Parallelen zu bekannten Persönlichkeiten ziehen. Manchmal braucht man auch nur die Buchstaben eines Namens anders ordnen und schon hat man des Rätsels Lösung.

Brackmann bezeichnet seine Romane als humorvoll und zeitkritisch. Die Fälle von Detektiv Leopold Lessing sind natürlich in erster Linie Detektivbücher, dennoch soll auch der Humor nicht zu Kurz kommen.

Das Cover des Buches, das das Rathaus und den Schatten des Hasardeur´s mit Spielkarten zeigt, entstand in Zusammenarbeit mit dem Wolfenbütteler Maler und Autor Robert Tschöp. Er gehört, ebenso wie alle anderen Künstler, die mit ihrer Kunst die Einbände der neuen Lessing Romane kreieren, der Gruppe pro-kreARTiv an. Für Tschöp ist der „Hasardeur“ schon der dritte Band, dem er ein „Gesicht“ verliehen hat.

Das Buch:




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Lessings neuester Fall spielt im Wolfenbütteler Rathaus. Foto: Brackmann



Vanessa Skrobaneck arbeitet für eine Reinigungsfirma im Rathaus der Stadt Wolfenbüttel. Ihr Mann ist arbeitslos und er ist ein Spieler. Die finanzielle Situation der kleinen Familie ist daher sehr bescheiden. Detlef schläft meist sehr lange, steht erst auf, wenn seine Frau von der Arbeit kommt und mimt den Pascha. Das wenige Geld, was der Familie bleibt, bringt er allabendlich beim Kartenspielen im Hinterzimmer seiner Stammkneipe durch.

Detlef hat hohe Schulden bei einem Geldverleiher, der ihm immer mehr auf die Pelle rückt. In seiner Verzweiflung versucht er Vanessa zum Sex gegen Geld zu überreden. Nachdem sie daraufhin völlig aufgelöst mit dem gemeinsamen Sohn das Haus verlässt, vergisst sie den Schlüssel zum Rathaus. Als Detlef den Schlüssel sieht, kommt ihm die Idee, in die Stadtkasse einzubrechen.

Der Hasardeur ist ein gesellschaftskritischer Roman, der dem Leser nicht nur Unterhaltung bietet, sondern ebenso in weiten Teilen die Ausweglosigkeit eines Spielers aufzeigt, der zu nahezu allem bereit ist, wenn es darum geht, sich den nächsten Kick zu verschaffen. Sind alle Bargeldreserven aufgebraucht und Wertgegenstände versilbert, ist Beschaffungskriminalität als scheinbarer Ausweg lediglich die letzte Station zum Supergau. (Auszug Klapptext „Hasardeur“)


Das nächste Buch, also Lessings 20, Fall ist bereits in Arbeit. Uwe Brackmann verrät auch schon, um was es geht. „Der nächste Fall handelt von den Bauarbeiten an der Okerbrücke. Dort wird während der Abrissarbeiten eine Leiche gefunden“, so Brackmann. Bis der Roman erscheint, wird es wohl aber noch gute zwei Monate dauern. Die Zeit können sich die Leser mit dem „Hasardeur“ vertreiben, den es für 9 Euro in den Buchhandlungen in Wolfenbüttel und Umgebung gibt. Auch als E-Book ist das Buch erhältlich und kann auf der Internetseite von Uwe Brackmann heruntergeladen werden.

Und während Uwe Brackmann an seinem neuen Fall „Penner(un)glück“ schreibt, nimmt er in seiner Online-Schreibwerkstatt gerne Ideen und Anregungen zu seinem Buch an. „Auf meiner Internetseite können sich die Leser in das Buch einbringen und Ideen einsenden. So können sie aktiv an der Entstehung des Buches mitwirken“, erklärt er.

Am Montag liest Uwe Brackmann in der Stadtbücherei aus seinem Roman "Die Tote vom Vilgensee". Ab 15 Uhr sind Zuhörer herzlich willkommen, wenn der Autor Leo Lessing´s siebten Fall erzählt.


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