[image=5e1764d5785549ede64cd1a3]Nach dem Turboabi direkt an die Uni oder die berufliche Karriere vorantreiben? Viele junge Menschen wählen zunächst einen kleinen Umweg, der sich aber auf vielfältige Weise auszahlt. So haben sich sechs junge Menschen für ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) bei den Kindergärten der Lebenshilfe in Wolfenbüttel entschieden. Im Sprachheilkindergarten Löwenzahn und im Heilpädagogischen Kindergarten Siebenstein ist stets etwas zu tun – auch dieses Jahr sind wieder FSJ-Plätze frei.
Die Arbeit mit Kindern bringt ein gutes Stück Lebenserfahrung mit sich. „Man sieht die Dinge mit anderen Augen“, erklärt beispielsweise Jacqueline Pursche, die ein Jahr lang im Siebenstein Kinder betreut hat und jetzt, da es auf den Sommer zugeht, ein wenig traurig ist, dass das Jahr schon vorbei ist. Auch für Benedict Große war die Arbeit eine Bereicherung. Noch dazu habe er während des FSJ im Löwenzahn seine Berufung gefunden. „Nach wenigen Monaten war mir klar, dass ich Erzieher werden möchte“, sagt der FSJ-Mitarbeiter. „Die Kollegialität ist hier einfach super“, sagt er über den Löwenzahn. „Jeder hat Zeit, wenn ich mal eine Frage habe.“ Auch die eher unangenehmen Aufgaben haben ihn letztendlich bereichert, lässt Große durchblicken.
Die Aufgaben bei den Kindergärten der Lebenshilfe sind vielfältig und erfordern oft eine Menge Einfühlungsvermögen und Geduld. Ob Bastelangebote, Spiele vorbereiten oder die Kinder beim Zähneputzen und Toilettengängen unterstützen: Allen Kindern müssen die FSJ-Mitarbeiter ihre volle Aufmerksamkeit widmen. Häufig ist auch Kreativität gefragt. „Jedes Kind ist anders und erfordert individuelle Betreuung“, erläutert Sophie Lesko. Sie absolviert ihr FSJ im Siebenstein und betreut Kinder, deren gesamte Entwicklung noch nicht altersentsprechend ist. Beim Spielen ist es dann wichtig, sich genau auf die Fähigkeiten des jeweiligen Kind einzustellen.
In ihre zukünftige Berufsplanung hat Lesko die Arbeit bei der Lebenshilfe mit einbezogen. Durch das freiwillige Jahr wird sie den praktischen Teil der Fachhochschulreife absolviert haben. Im Anschluss möchte sie Soziale Arbeit studieren. Denselben Studienwunsch hat Julia Eggert, die sich das FSJ im Studium als Vorpraktikum anrechnen lässt. Auch sie betreut Kinder im Siebenstein. „Mir macht die Arbeit viel Spaß, weil ich hier Verantwortung übernehmen kann“, so die Freiwillige. Das FSJ ist eine gute Orientierung für die Berufswelt“, ergänzt Marisa Ruppelt, die nach ihrem Einsatz im Sprachheil-Kindergarten Löwenzahn eine Ausbildung zur Buchhändlerin absolvieren und dann ein Germanistik-Studium anschließen möchte. „Während der Arbeit im Löwenzahn habe ich vielfältige Einblicke in verschiedene Berufsfelder bekommen“, erklärt Ruppelt: Erzieher, Pädagogen, Pfleger und Therapeuten sind nur einige der Berufsfelder, in die junge Menschen während des FSJ hineinschnuppern können.
Arne Winkler bezeichnet sich selbst als „Mädchen für Alles“ beim Löwenzahn. Weil er als einziger FSJ-Mitarbeiter derzeit einen Führerschein besitzt, ist er oft für logistische Fragen zuständig. Für alle einzukaufen oder abzuwaschen ist bei ihm Routine. Vor allem hat er aber Zeit, in der Integrationsgruppe des Kindergartens Löwenzahn mitzuarbeiten. Dazu gehört es besipielsweise, in der Cafeteria des Kindergartens die Kinder beim Frühstück zu begleiten. Für Winkler stellt das FSJ eine sinnvolle Überbrückung zwischen Schule und Studium dar. „Ich kann das FSJ bei der Lebenshilfe nur empfehlen“, schwärmt Winkler.
Ab August bieten die Kindergärten wieder freie Stellen für das FSJ an. Wer Interesse hat, sollte sich mit den Einrichtungsleiterinnen Kristine Voigt (Löwenzahn, Tel. 05331 -96 38 40) und Karin Bartholomäus (Siebenstein, Tel. 05331 – 92 33 0) in Verbindung setzen. Weitere Informationen über die Einrichtungen gibt es im Internet: www.lebenshilfe-he-wf.de
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