Eine pädagogische LAN-Party - Zocken mit Tiefgang

von Nick Wenkel


LAN-Partys sind heutzutage eher selten. Alles läuft mittlerweile online ab. Symbolfoto: Pixabay
LAN-Partys sind heutzutage eher selten. Alles läuft mittlerweile online ab. Symbolfoto: Pixabay | Foto: pixabay

Wolfenbüttel. Eine LAN-Party der besonderen Art findet am kommenden Freitag, 18. Mai, an der IGS Wallstraße statt. Schulsozialpädagoge Chris Brzytwa organisiert an diesem Tag mit zwölf Schülern der höheren Jahrgänge eine pädagogische Computernacht.


Zur LAN-Party bringt jeder Schüler seinen Computer mit zur Schule, baut ihn selbständig auf und schließt ihn mit den Computern der anderen Schüler in einem Netzwerk an. Diese “LAN-Party“, wie sie früher genannt wurden, soll sich dabei vor allem kritisch mit der Nutzung der Computer und Videospiele auseinander setzen, das eigene Mediennutzungsverhalten reflektieren und neue Lernimpulse schaffen, betont Brzytwa. Dabei werde durch das gemeinsame vor Ort sein, gemeinsame Gruppenspiele, Mittagessen, Übernachtung das Gemeinschaftsgefühl und die sozialen Kontakte gefördert. Durch das gemeinsame Planen und Vorbereiten dieser pädagogischen Aktion erhofft sich der Sozialpädagoge ein besseres Verantwortungsbewusstsein und eine höhere Organisationsfähigkeit der Schüler.

Soziale Kontakt fördern


„In einer Zeit der Onlinespiele und Onlineaktivitäten, wird die Zeit am Computer zunehmend zur einer Tätigkeit, in der sich die Menschen von sozialen Kontakten isolieren. Selbst das online Kommunizieren mit anderen Personen lässt sich nicht auf die persönliche Kommunikation übertragen. Personen, die in der anonymen Kommunikation im Netz über Selbstsicherheit verfügen, sind oft im wahren Leben schüchtern und zurückhaltend", erklärt ChrisBrzytwa die Hintergründe zu seinem Projekt.

Elternabend zum Thema „Computerspiele"


Als besonderes Highlight dieses pädagogischen Projektes ist abschließend ein Elternabend zum Thema “Computerspiele – begleiten, statt verbieten“ integriert. In der Zeit von 18 Uhr bis 20 Uhr werden die Eltern eingeladen sich über derzeit aktuelle Spiele zu informieren, die bei ihren Kindern angesagt sind. Es soll Eltern dazu einladen nicht pauschal Spiele zu verbieten oder abzulehnen, sondern sich selbst ein Bild der Spielinhalte zu machen, um dann individuell für sich eine Entscheidung im Umgang mit Spielen und Spielzeiten zu finden. Entgegengewirkt soll das Projekt vor allem der Panikmache, den Vorurteilen oder gar dem unreflektierten Zulassen von Spielenutzung.

„Spieleexperten" informieren


Im Laufe des Elternabends erhalten die Eltern zudem einen Kurzvortrag über verschiedene Spielegenres, Alterskennzeichnungen von Spielen und allgemeine medienpädagogische Empfehlungen. Zusätzlich haben die Eltern die Möglichkeit sich persönlich ein Bild der aktuell gespielten Spiele zu machen, indem sie die Spiele an den Computern der Schüler selbst ausprobieren und auch gegen andere Elternteile gemeinsam spielen können. Die Schüler begleiten und erklären als Spieleexperten den Eltern das Spiel und die Inhalte. Weiterhin besteht für die Eltern die Möglichkeit in dem vorhandenen Elterncafé bei Kaffee und Kuchen mit anderen Eltern oder der anwesenden Präventions- und Jugendschutzbeauftragten, MichaelaKnabe vom Landkreis Wolfenbüttel, ins Gespräch zu gehen und Erfahrungen auszutauschen.

Beziehungzwischen Eltern und Kind fördern


„Wenn die Eltern bereit sind sich ein wenig für die Welt ihrer Kinder zu interessieren, wissen was ihre Kinder spielen und sich selbst eine Meinung über die jeweiligen Inhalte machen, wird es die Beziehung zum Kind verbessern und ihnen selbst mehr Sicherheit in der häuslichen Mediennutzung, sowie Medienregelung geben", ist sich Pädagoge Chris Brzytwa sicher.


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