Wolfenbüttel. Die Erich-Kästner-Hauptschule soll zum Start des kommenden Schuljahrs eine Sprachlernklasse bekommen. So will es das Kultusministerium. Schulleiter Stefan Wünsch informierte den Schulausschuss in seiner Sitzung am Dienstag über die neue Klasse.
Neben der Schule in Remlingen soll die Wolfenbütteler Erich-Kästner-Hauptschule von so einer Klasse profitieren. Wenn eine Schule von mindestens zehn Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache besucht wird, die auf Grund erheblicher Defizite in der deutschen Sprache dem Unterricht in der Regelklasse noch nicht folgen können, soll eine Sprachlernklasse eingerichtet werden. Die Schülerhöchstzahl beträgt 16 Schüler. Sprachlernklassen können auch jahrgangsübergreifend gebildet werden. "An unserer Schule werden 18 Nationen unterrichtet", erklärt Wünsch.
Die Sprachlernklasse setzt zwei Akzente: Zum einen erhalten die Schüler in den Kernbereichen, insbesondere Deutsch, Mathematik und im Heimatkundeunterricht intensiven Deutschunterricht von bis zu 30 Wochenstunden. Damit sie in der Sprachlernklasse aber nicht von deutschen Kindern isoliert sind, werden sie in den musischen und praktischen Fächern wie Sport gemeinsam unterrichtet. An der Hauptschule dienen die Sprachlernklassen vor allem dem Ziel, dass die ausländischen Schülerinnen und Schüler erfolgreich einen Abschluss machen. "Die Sprachlernklasse leistet dabei einen wichtigen Beitrag zur Sprachförderung und Integration zugleich. Die Beherrschung der deutschen Sprache ist für die Schüler der Schlüssel zum Erfolg, gibt ihnen neues Selbstvertrauen und eröffnet ihnen Chancen", betont Schulleiter Stefan Wünsch. Geplant ist, einige Stunden mit zwei Lehrkräften zu besetzen, um den Unterricht in zwei Niveaustufen zu ermöglichen.
Der Besuch einer Sprachlernklasse dauert in der Regel ein Jahr, kann aber entsprechend dem Stand der Deutschkenntnisse verkürzt werden, um den Übergang in die Regelklasse für die Schüler individuell flexibel zu gestalten. Maximal kann die Klasse zwei Jahre besucht werden. Die Erich-Kästner-Hauptschule wird somit im kommenden Schuljahr voraussichtlich wie bisher 14 Klassen haben, die vorhandenen Klassenräume reichen also aus. Vom Schulausschuss wünschte sich Wünsch noch finanzielle Mittel für eine "Grundausstattung". Die dafür benötigte Summe soll bis zur nächsten Schulausschuss-Sitzung ermittelt werden.
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