Einheitsgemeinde Schladen-Werla: “Für den Bürger ändert sich merkbar nichts”

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| Foto: Marc Angerstein



Schladen: Seit Mitternacht ist die Samtgemeinde Schladen Geschichte. Ab heute, den 1.November 2013, gehen die Gemeinden Schladen, Gielde und Werlaburgdorf, sowie die Stadt Hornburg ihren Weg aus der Überschuldung als Einheitsgemeinde Schladen-Werla.


Aus dem Samtgemeindebürgermeister und Stadtdirektor Hornburgs Andreas Memmert, wurde heute um 00.00 Uhr der Bürgermeister Andreas Memmert.


Nach über 39 Jahren ändert sich die Rechtsform der Samtgemeinde Schladen in die Einheitsgemeinde Schladen-Werla und erfüllt damit die Forderungen des Landes Niedersachsen, die vor der Auszahlung der Entschuldungshilfe gestellt wurden. Mit 11,3 Millionen Euro entlastete das Land die Kassenkredite der Samtgemeinde, die vor der Schließung des Zukunftsvertrags im Jahr 2011 bei über 14 Millionen Euro lagen.


In Schladen, Hornburg und den Gemeinden Gielde und Werlaburgdorf hat man dann die Sparhosen angezogen und kann nun bis zum Jahresende 2013 nur noch ein Minus von 2,6 Millionen in den Kasse aufweisen. 6,2 Milionen waren vom Land gefordert. Damit sind die Auflagen und Ziele mehr als erfüllt. “Wir sind schrecklich stolz auf das, was wir erreicht haben. Meiner Meinung nach sind wir die erfolgreichtste Einheitsgemeinde und haben den Auftrag sehr gut erfüllt. Das ist eine wirklich tolle Leistung, an der Bürger, Verwaltung, Räte und Gemeinden gemeinsam gearbeitet haben. Besser geht es nicht”, erklärt Bürgemeister Andreas Memmert stolz am Telefon.


Aber was genau ändert sich den jetzt mit der Einheitsgemeinde? “Für den Bürger ändert sich spürbar nichts, die werden kaum etwas von den Veränderungen merken. Die Veränderungen finden in der Verwaltung und in der Verteilung der Räte statt. Die Ortsräte bleiben und die Bürgermeister bleiben auch. Seit gestern gibt es keinen Samtgemeinderat mehr. Die Mitglieder wurden nach vielen Jahren verabschiedet”, so Memmert.


Einzig in den Haushaltplänen, in der Verwaltungsarbeit und in den Bebauungsplänen ändert sich etwas. Früher wurden alle Haushalte einzeln beraten und beschlossen, dies fällt nur noch unter eine Aufgabe. “Früher musste ich mich um fünf Haushalte kümmern, ab jetzt ist es nur noch einer. Das ist natürlich jetzt erheblich einfacher und wurde so auch vom Land Niedersachsen gefordert. Der Verwaltungsaufwand hat sich minimiert”, erklärt Memmert weiter. Die Bürgermeister behalten ihre volle Entscheidungsgewalt und auch die Ortsräte treten weiterhin für die Interessen der Bürger ein.


Die Einheitsgemeinde Schladen-Werla ist auf einem guten Weg in eine schuldenfreie Zukunft. Viele Entbehrungen mussten in Kauf genommen werden. Die Freibäder Hornburg und Schladen wurden beispielsweise privatisiert und der Fortbestand stand lange auf der Kippe. “Ich hatte vor meiner Wahl zum Bürgermeister wirklich Angst, ob mich die Bürger wiederwählen. Schließlich mussten wir viele Dinge ändern und Gelder kürzen. Aber ich bin neuer Bürgemeister einer Einheitsgemeinde, die stark ist. Und ich bin sehr stolz auf die Menschen hier, sie geben mir die Kraft weiterzumachen und bestätigen, dass wir alles richtig gemacht haben ", so Memmert abschließend.

Auch das Feedback aus Hannover motiviert Memmert und so freute er sich über die lobenden Worte des ehemaligen Landrates und jetzigen Staatssekretärs Jörg Röhmann, der bei einer kürzlichen Zusammenkunft, seine Bewunderung aussprach. In Hannover sei man stolz auf die neue Einheitsgemeinde, die mit gutem Beispiel vorangeht und die zeigt, dass in Schladen alles richtig gemacht wurde. Auch wenn der Weg steinig war. "Das aus dem Mund eines Staatssekretärs zu hören, ist natürlich toll", schließt Memmert.


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