[image=5e1764bc785549ede64ccc7b]Der Landkreis und die Stadt Wolfenbüttel haben in einer gemeinsamen Schulausschusssitzung einvernehmlich und einstimmig die Weichen für einen Start der beim Land beantragten Errichtung einer Gesamtschule am Schulstandort Ravensberger Straße zum kommenden Schuljahr gestellt.
Die Stadt als Eigentümerin stellt dem Landkreis als Schulträger das Schulgelände und Schulgebäude für die Nutzung zur Verfügung. Der Landkreis trägt die mit der Errichtung und dem Betrieb der Gesamtschule zusammenhängenden Kosten.
Der städtische Schulausschuss diskutierte die Folgewirkungen für die weiterführenden Schulen in städtischer Trägerschaft, die mit der Errichtung der Gesamtschule zusammenhängen, und kam zu folgenden Bewertungen:
Das THG gibt die Außenstelle an der Ravensberger Straße zum kommenden Schuljahr auf, so dass die Schüler von diesem Zeitpunkt an wieder ausschließlich am Hauptstandort Karl-von-Hörsten-Straße die Schule besuchen. Die Stadt wird vorübergehend zusätzlich Fachunterrichtsräume in modularer Bauweise schaffen und die Mittagsverpflegung sicherstellen. Hier wird – wie an den anderen beiden Gymnasien auch - eine Mensalösung angestrebt. Bis diese realisiert ist, wird die Mittagessenverpflegung mit einer bedarfsgerechten Übergangslösung, deren Form und Umfang im Detail noch abgestimmt wird, gewährleistet.
Die Schulverwaltung hat eine aktuelle Übersicht der Inanspruchnahme von Mittagessenangeboten in allen Ganztagsschulen vorgestellt. Im Zuge der Diskussion zu den Ergebnissen dieser Abfrage wurde mit Blick auf eine gesunde und möglichst preiswerte Mittagsverpflegung angeregt, über eine langfristig zentrale Lösung, durch einen Anbieter für die Mittagsverpflegung an sämtlichen städtischen Schulen, nachzudenken. Die Verwaltung hat zugesagt, dies zu prüfen.
Der Gesetzentwurf zur Inklusion wurde vom Schulausschuss im Hinblick auf die Kerninhalte erörtert. Die Verwaltung wird zeitnah mit den Schulleitungen aller städtischen Schulen über die Umsetzung der Vorgaben sprechen. Es bedarf einer Gesamtkonzeption, an welchen Schulen zu welchem Zeitpunkt die Aufnahme von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf erfolgen soll. Vor diesem Hintergrund wurde auch der Antrag der Grundschule Geitelplatz grundsätzlich unterstützt, aber eine inklusive Beschulung aus den in der Vorlage genannten Gründen noch nicht beschlossen.
Unter „Informationen“ hat die Stadtverwaltung eine Stellungnahme zur Situation der Leibniz-Realschule abgegeben. Anlass war ein kritischer Leserbrief, der in der Braunschweiger Zeitung veröffentlicht wurde. Wir veröffentlichen die Stellungnahme ungekürzt und unkommentiert:
Stellungnahme der Verwaltung zur Situation der Leibniz-Realschule mit Bezug auf den in der Braunschweiger Zeitung am 04. Januar 2012 abgedruckten Leserbrief;
Tischvorlage für die Sitzung des städtischen Ausschusses für das Schulwesen am 10.01.2012
Allgemeines
Der in dem Leserbrief dargestellte Vergleich der Investitionen und der Ausstattung zwischen dem Gymnasium im Schloss und der Leibniz-Realschule ist sachgerecht zu differenzieren. Der geplante Entlastungsbau am GiS dient der räumlichen Erweiterung der Schule. Hier wird ein Neubau errichtet, der natürlich den baufachlichen Anforderungen der Gegenwart entspricht. Bei der Leibniz-Realschule geht es um Instandsetzungs- und Unterhaltungsmaßnahmen an einem Schulgebäude, das im April 1970 in Betrieb genommen wurde und dessen Bausubstanz „in die Jahre gekommen ist“.
Das Schulzentrum Cranachstraße, auf deren Gelände die Wilhelm-Busch-Grundschule, die Erich-Kästner-Hauptschule und die Leibniz-Realschule „beheimatet“ sind, ist und bleibt ein elementar wichtiger Schulstandort in der Stadt Wolfenbüttel. Ab dem kommenden Schuljahr werden im Falle der Errichtung einer Gesamtschule an der Ravensberger Straße – unter dem Vorbehalt der noch ausstehenden Genehmigung durch das Land – Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 5, die eine Haupt- oder eine Realschule besuchen möchten, diese Schulangebote nur noch an der Cranachstraße vorfinden. Insoweit ist die Leibniz-Realschule künftig die einzige „reine“ Realschule im gesamten Gebiet der Stadt- und des Landkreises Wolfenbüttel. Die Stadt als Schulträgerin hat auch vor diesem Hintergrund nach wie vor ein veritables Interesse an einer bedarfsgerechten und modernen Ausstattung der Schule und wird diese auch gewährleisten.
Dieses vorausgeschickt besteht trotz in den Vorjahren erfolgter einzelner Investitions- und Unterhaltungsmaßnahmen an der Leibniz-RS Handlungsbedarf. Dies gilt insbesondere für den Bereich des Brandschutzes, der weiteren medialen Ausstattung der Schule und der Unterstützung des Ganztagsbetriebs. Hierfür sind in der mittelfristigen Finanzplanung der kommenden vier Jahre 540.000 Euro im städtischen Haushalt vorgesehen.
Im Einzelnen
Gebäudebestand:
Das Gebäudeinnere ist durch den niedrigen Baustandard der Errichtungsphase geprägt. Im vergangenen Jahr erfolgte eine Prüfung der Außenhülle (Fenster, Fassade, Dachhaut, Standsicherheit). Die Fassade ist standsicher, es bestehen geringfügige Mängel. Die Wärmeversorgung erfolgt zentral über die Wilhelm-Busch-Grundschule. Bei der Gebäudeerrichtung wurden die seinerzeit geltenden Rechtsvorschriften und Vorgaben zum Brandschutz erfüllt.
EDV
Im Zuge geplanter Brandschutzmaßnahmen sollte ein Umbau der gesamten EDV-Struktur und damit zusammenhängend eine Erweiterung des zweiten Computerraumes auf 30 Arbeitsplätze in der Leibniz-Realschule erfolgen. Da diese Brandschutzmaßnahmen im letzten Jahr allerdings aufgrund der angestrebten gesamtheitlichen Sanierung nicht einzeln vorab umgesetzt werden konnten, wurde auch die Erweiterung entsprechend verschoben, da beide Maßnahmen zusammenhängend zu betrachten sind. Der städtische EDV-Betreuer hat den Schulassistenten der Realschule darüber informiert und mit der Schule vereinbart, dass als zeitnahe Maßnahme zunächst die 19 bereits vorhandenen Computer in dem angesprochenen PC-Raum ersetzt werden. Die Geräte sollten laut Firmenangabe bereits in der 50./51. KW 2011 geliefert werden; diesen Termin hat die beauftragte Firma aufgrund von Produktionsschwierigkeiten nicht halten können. Ein Anschluss der Geräte wird nach erfolgter Lieferung umgehend erfolgen. Die Nutzung der schulischen Internetplattform IServ ist bereits jetzt allen Lehrern sowohl in der Schule als auch von zuhause aus (sofern ein Computer und ein Internetanschluss vorhanden sind) nach Absolvierung einer entsprechenden Schulung mit einer individuellen Benutzerkennung möglich.
Erfolgte Investitionen und Ausstattungen
Neben der substanzerhaltenden Bauunterhaltung, z.B. durch die wiederkehrende Instandsetzung von Wänden und Bodenbelägen, wurden in den Jahren 1991 - 1995 die Fenster und Außentüren saniert. In diesem Zeitraum und seither wurde die Infrastruktur für PC-Arbeitsplätze nachgerüstet.
In jüngster Vergangenheit wurden u.a. folgende Investitions-, Instandsetzungs- und Unterhaltungsmaßnahmen an der Leibniz-Realschule umgesetzt:
2010:
Sanierung der Urinalanlagen des Jungen-WC
Bereitstellung von 7.000 € für den Ganztagsbetrieb
Neubestuhlung Musikraum (10.000 €)
Neuanschaffung von Sportgeräten (5.000 €)
2011:
Bereitstellung von 5.000 € für den Ganztagsbetrieb
Aufgrund der im vergangenen Jahr auf Wunsch der Schule erfolgten Umsetzung von Realschulklassen aus dem Gebäude der Grundschule in das Realschulhauptgebäude wurde der Raum, in dem die Cafeteria untergebracht war, zu einem Klassenraum zurückgebaut. Da die Schule sich für den Erhalt der Cafeteria ausgesprochen hat, wurden diverse Geräteanschaffungen und Elektroinstallationen außerplanmäßig vorgenommen, um einen Betrieb der Cafeteria in der Schulküche (Vorschlag der Schule) und einen Verkauf in der Pausenhalle aufrechtzuerhalten.
Einrichtung einer Gefahrenmeldeanlage „GMA“ mit zentraler Alarmierungsstelle (Kosten ca. 55.000,- €). Durch die Lautsprecheranlage erfolgt eine Alarmierung als Amokschutz oder im Brandfall als Sprachdurchsage vom Band.
Darüber hinaus wurde in 2011 ein Brandschutzkonzept beauftragt, dessen Ergebnisse im Frühjahr 2012 erwartet werden.
Geplante Investitionen und Ausstattungen:
Aufstellung eines Sanierungsplans auf der Grundlage des neuen Brandschutzkonzeptes, der bauliche Maßnahmen in sechsstelliger Kostenhöhe umfassen wird. Die Brandschutzsanierung erfordert in der Regel eine gesamtheitliche Instandsetzung, durch die bauliche Mängel behoben werden.
Erneuerung bzw. der Ausbau des EDV-Netzes der Schule (Kosten: 56.000,- €).
Bereitstellung von 30.000 € für die Einrichtung eines multimedialen Klassenraumes, den sich die Schule im Jahr 2011 erstmalig gewünscht hat.
Bereitstellung von jährlich 5.000 € für den Ganztagsbetrieb (zunächst 2012 – 2015)
Erneuerung des Mobiliars im Chemieraum: 20.000 €
Erneuerung des Mobiliars im Werkraum: 10.000 €
Bereitstellung von Finanzmitteln für die Beschaffung beweglicher Vermögensgegenstände und Bauunterhaltung (vorauss. 184.000 €)
Sanierung der Beleuchtungsanlage in der Aula (Kosten: 20.000,- € )
Umsetzung der Brandschutzmaßnahmen gemäß Konzept (ca. 200.000 €)
Hier die Stellungnahme im Original: Stellungnahme Leibniz-Realschule
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