Cramme. Mit der offiziellen Einweihung des Windparks Cramme II am gestrigen Mittwoch will die Landwind-Gruppe ein deutliches Zeichen für den Ausbau der erneuerbaren Energien im Landkreis Wolfenbüttel setzen. Insgesamt sechs neue Windenergieanlagen ergänzen den bestehenden Windpark, der bereits seit 2016 zwei Anlagen umfasst.
„Heute feiern wir die Einweihung des Windparks Cramme II – ein starkes Zeichen für die Energiewende in unserer Region“, erklärte Alexander Heidebroek, Geschäftsführer der Landwind-Gruppe, bei der Eröffnung, die mit vielen Gästen, Livemusik von der Band MaYBe und einem Kinderprogramm gefeiert wurde. Und natürlich durfte auch eine Besichtigung einer Windenergieanlage an diesem Tag nicht fehlen. Informationen zu Windenergie und Stromversorgung gab es an den Ständen von Landwind, LandStrom und der Stiftung. Für das leibliche Wohl sorgten die Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde.
Über 64.000 Menschen können versorgt werden
Alexander Heidebroek, Geschäftsführer der Landwind-Gruppe bei der Eröffnungsrede. Foto: Matthias Kettling
Die neuen Anlagen erreichen gemeinsam eine Gesamtleistung von 40,8 Megawatt und produzieren künftig jährlich rund 96 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom. Das entspricht dem rechnerischen Bedarf von über 64.000 Menschen. Gleichzeitig werden durch den Betrieb etwa 68.500 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart. Jede neue Anlage leistet dabei etwa doppelt so viel wie eine der bisherigen.
Projektzeitplan und Zusammenarbeit
Die Einweihung des Windparks wurde im Beisein vieler Gäste gefeiert Foto: Matthias Kettling
Der Weg bis zur Inbetriebnahme verlief in mehreren Etappen: Der Genehmigungsantrag wurde im Oktober 2021 gestellt, die Baugenehmigung folgte im August 2023. Bereits im Oktober 2023 begannen die Bauarbeiten – inklusive eines neuen Umspannwerks. Im April und Mai 2025 gingen die Anlagen ans Netz.
Führung inklusive: Der Aufzug braucht etwa eine Viertelstunde für eine Fahrt nach oben, wie Max Schaper von der Landwind-Gruppe erklärt. Foto: Matthias Kettling
Möglich wurde das Projekt durch eine enge Zusammenarbeit zahlreicher Partner: Neben Grundstückseigentümern und Landwirten waren unter anderem das Bankhaus Seeliger, die Deutsche Kreditbank (DKB), Behörden auf Gemeinde- und Landkreisebene sowie verschiedene Bauunternehmen beteiligt. Ein besonderer Dank der Landwind-Gruppe gilt den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort für ihre Geduld und ihr Interesse während der Bauzeit.
Finanzielle Beteiligung und regionales Engagement
Vier der sechs neuen Windkraft-Anlagen in Cramme. Foto: Matthias Kettling
Der Windpark bringt nicht nur Strom, sondern auch finanzielle Vorteile für die Region. Über eine sogenannte Akzeptanzabgabe fließen jährlich mehr als 200.000 Euro direkt an die umliegenden Kommunen: 52 Prozent an die Gemeinde Cramme, 25 Prozent an die Stadt Wolfenbüttel, 20 Prozent an Flöthe sowie kleinere Anteile an weitere Orte.
Zusätzlich unterstützt der Windpark seit seiner ersten Inbetriebnahme die Stiftung Cramme Landwirtschaft e.V. – bislang mit 200.000 Euro. Ab dem 1. Juli 2025 wird jährlich ein fester Betrag von mindestens 60.000 Euro überwiesen.
Auch die Bürgerinnen und Bürger können profitieren: Mit dem vergünstigten Stromtarif NachbarschaftsEnergie und einer Mitgliedschaft in der Land Energie Bürger eG stehen direkte Beteiligungsmöglichkeiten offen.
Die Landwind-Gruppe plant, baut und betreibt seit über 20 Jahren Wind- und Solaranlagen mit dem Fokus auf Bürgerbeteiligung. Der konzerneigene Stromversorger LandStrom beliefert Kunden mit 100 Prozent Ökostrom. Mit rund 300 Megawatt installierter Leistung liefern die Windparks des Unternehmens jährlich über 600.000 Megawattstunden Strom – genug für mehr als 400.000 Menschen.
