EKD: Nikolaus Schneider würdigt Bischof Hein zum 60. Geburtstag


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Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat dem Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, zum 60. Geburtstag gratuliert und wünschte ihm „Gottes Geleit und Gottes Segen“. Der Jubilar sei ein „überzeugter und überzeugender protestantischer Theologe“, sagte Schneider zu Beginn seiner Festrede, die er am heutigen Montag anlässlich des Geburtstages im Landeskirchenamt in Kassel hielt.

Hein, so Schneider, sei ein Leitender Geistlicher und theologischer Lehrer, bei dem sich kirchliches Leitungshandeln und sein theologisches Lehren „bedingt und sich gegenseitig durchdringt“. In diesem Zusammenhang würdigte Schneider den Jubilar als „leidenschaftlichen Ökumeniker“ und hob hervor, dass Hein im vergangenen Jahr als deutscher Vertreter in den Zentralausschuss des Weltkirchenrates (ÖRK) gewählt worden sei. Für Hein gelte, so Schneider: „Gelebte Ökumene macht den Ökumeniker!“

In seiner Festrede unter dem Titel „Warum ist protestantische Theologie von ihrem Wesen her ökumenisch“ verwies Schneider auf den reformatorischen Theologen Martin Bucer (1491-1551). Laut Bucer, so Schneider, sei der Dissens in der Abendmahlfrage ein „Streit mehr in Worten als in der Sache“. In Anerkenntnis dieses „Geheimnisses des Glaubens“, so Schneider, werde die nur begrenzte Möglichkeit einer rationalen und verbalen Erklärung des Abendmahlsgeschehens anerkannt. Damit markiere Bucer deutlich, dass der theologischen Auseinandersetzung um das Abendmahl auch nur eine begrenzte Sinnhaftigkeit zugestanden werden könne. Mit dieser Anerkenntnis menschlicher Begrenztheit im Blick auf eigene theologische Wahrheitserkenntnis werde Gott die Ehre gegeben und eine „Ökumene der Gaben“ ermöglicht.

Diese Einsicht, so der Ratsvorsitzende weiter, sei bis heute von „elementarer Bedeutung“ für das protestantische Verständnis von Ökumene, denn sie mache deutlich, dass keiner, auch keine Kirche, in absoluter und letztgültiger Erkenntnis von Gott und von Gottes Handeln sprechen könne. Schneider: „Und genau dies weist uns als Kirchen aneinander. Jede Kirche benötigt gerade in ihrem Erkennen und Verkündigen der Wahrheit Gottes die Ergänzung durch die anderen Kirchen.“


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