Mögen Sie Rockmusik? Und gehen Sie auch gern in die Oper? Leben Sie nach religiösen Prinzipien oder trifft das für Sie gar nicht zu? Bewegen Sie sich am liebsten unter Menschen die zu Ihnen passen − oder sind Sie auch für Widersprüchliches, für Gegensätze zu haben? Mehr als 780 Besucherinnen und Besucher des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hamburg hatten sich im Mai dieses Jahres an dem Milieu-Selbsttest des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD (SI) beteiligt.
Erreicht worden waren vom 2. bis 4. Mai 2013 in Hamburg auf dem "Markt der Möglichkeiten" alle Altersgruppen: von acht Jahren bis 70plus und Angehörige der verschiedensten Berufe. 239 Teilnehmende klickten an den drei iPads am SI-Stand die Altersgruppe 40 - 49 Jahre an.
Das Interesse am Thema "Selbstwahrnehmung ist sehr groß", sagt Gerhard Wegner, Direktor des SI der EKD. "Aufgrund der großen Nachfrage haben wir jetzt eine Online-Version entwickelt", so Wegner. In nur zwei bis drei Minuten kann jetzt jeder Besucher, jede Besucherin der SI-Website den Selbsttest machen − anonym. Am Ende bekommen die Teilnehmenden eine kleine Milieu-BOX mit dem Ergebnis. Hier geht es zum Milieu-Selbsttest: http://www.ekd.de/si/
„Um neue Menschen zu gewinnen und für die kirchliche Arbeit zu begeistern, ist es hilfreich, sich zunächst die eigenen Vorlieben und Abneigungen bewusst zu machen“, sagt Petra-Angela Ahrens, Soziologin im Team des SI der EKD. Bei dem SI-Milieuansatz gehe es darum, herauszufinden, ob man lieber unter seinesgleichen bleibe oder Sympathien für unterschiedliche Stiltypen empfinde. „Mit dem Selbsttest wollen wir vor allem für Milieuwahrnehmung sensibilisieren und Lust machen auf einen konstruktiv-kritischen Umgang mit dem Milieu-Ansatz", betont Petra-Angela Ahrens. Denn die Frage nach Lebensstilen und Milieus beschäftigt nicht nur die Werbung. Auch Pfarrkonvente, Kirchenleitungen, kirchliche und diakonische Einrichtungen fragen sich, warum immer nur bestimmte Frauen und Männer zu ihren Veranstaltungen kommen und sich an den Aktivitäten beteiligen − und andere nicht."
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