Wolfenbüttel. Bereits Anfang Juni kam es im Bereich des Gymnasiums Große Schule zu einer sexuellen Belästigung von insgesamt neun Schülerinnen. Das bestätigt die Polizei jetzt auf Nachfrage von regionalHeute.de.
Demnach soll es am Morgen des 5. Juni gegenüber neun Schülerinnen zu einer sexuellen Belästigung durch einen 23-jährigen Bewohner einer benachbarten Einrichtung gekommen sein. Wie Polizeisprecher Matthias Pintak gegenüber regionalHeute.de berichtet, soll der polizeibekannte Mann an einem Fenster der Einrichtung gestanden und sexuelle Handlungen an sich vorgenommen haben. Dies vor den Augen der Kinder.
Noch am selben Tag sei der Mann von der Polizei angetroffen worden und es habe eine Gefährderansprache gegeben. Er sei darüber aufgeklärt worden, dass eine Anzeige gegen ihn erstattet wurde, so Pintak. Der Mann wohne aktuell nicht mehr in der Einrichtung, man habe ihn bisher noch nicht wieder erreichen können.
Vorfall wurde in der Ratssitzung bekannt
Öffentlich wurde der Vorfall in der gestrigen Sitzung des Rates der Stadt Wolfenbüttel. Eine Mutter hatte die Einwohnerfragestunde genutzt, um das Gremium über den Sachverhalt aufzuklären und zu erfragen, wie man seitens der Stadt mit diesem und zukünftigen Vorfällen umgehen werde.
Bürgermeister Ivica Lukanic war bereits über den Vorfall informiert und zeigte sich erschüttert. Es habe inzwischen schon Gespräche mit der Schule, der Einrichtung und der Polizei gegeben, so Lukanic. Er versicherte, dass man nun alles tun wolle, um den Vorfall aufzuarbeiten und Maßnahmen zu erarbeiten, damit solche Fälle vermieden werden. Erster Stadtrat Thorsten Drahn ergänzte, dass das Gesprächsangebot für alle Parteien auch zukünftig gelten soll und man gemeinsam an einer Lösung arbeiten wolle.
Andreas Twardowski, Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes der Polizei Wolfenbüttel, bestätigt gegenüber regionalHeute.de ebenfalls, dass es erste Gespräche mit allen Beteiligten gegeben habe und halte diese Gespräche auch für wichtig. Zudem betont, Twardowski, dass es besonders für die betroffenen Mädchen wichtig sei, dass sie das Erlebte aufarbeiten können, wenn der Bedarf bestehe. Hierzu stehe auch das Präventionsteam der Polizei zur Verfügung.
Aus Schutz vor den Betroffenen
Dass seitens der Polizei keine Berichterstattung erfolgte, erklärt Polizeisprecher Matthias Pintak damit, dass man in Fällen wo der mutmaßliche Täter ermittelt wurde und keine Öffentlichkeitsfahndung notwendig sei, zum Schutz der betroffenen Kinder auf eine mediale Berichterstattung verzichte.