Wolfenbüttel. Durch den Krieg in der Ukraine steigen die Energiepreise. Auch ein Gasmangel kann im Rahmen einer Krisenprävention nicht ausgeschlossen werden. Bürger und Unternehmen sollen sparen - ebenso die Behörden. Um kurzfristig Energie einzusparen und auf eine mögliche Gasmangellage zu reagieren, arbeitet die Wolfenbütteler Stadtverwaltung derzeit an einem umfangreichen Maßnahmenkatalog, heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus am heutigen Mittwoch.
„Wir müssen uns auf mögliche Einschränkungen vorbereiten, so realistisch müssen wir sein“, sagt Bürgermeister Ivica Lukanic. Grund zur Besorgnis bestehe aber zum derzeitigen Zeitpunkt auf keinen Fall. Private Nutzer müssten derzeit nicht mit Einschränkungen rechnen. Ob dies so bleibe, sei aber eine Entscheidung, die nicht in Wolfenbüttel getroffen und beeinflusst werden kann. Unvorbereitet wolle und dürfe man aber auf keinen Fall in den kommenden Herbst und Winter gehen. „Energiesparen ist aber so oder so sinnvoll, sowohl im privaten, im gewerblichen als auch im kommunalen Umfeld. Denn auf diesem Weg können auch Mehrkosten in größerem Umfang eingespart werden“, betont Lukanic. Mit einem Grad Wärmeverminderung spare man sechs bis sieben Prozent der Energie ein.
Betriebsoptimierung
Grundsätzlich laute das Credo: Bereitstellung von Wärme, Licht, Strom, Luft und Wasser in der erforderlichen Qualität zur richtigen Zeit unter möglichst geringem Einsatz von Energie und Kosten. Bei der systematischen Erschließung von Einsparpotenzialen richte sich der Blick zunächst auf Maßnahmen, die keine oder nur geringe Investitionen erfordern – zum Beispiel in der Verbrauchsüberwachung, Betriebsoptimierung bestehender Anlagentechnik, Hausmeisterschulung und die Information und Motivation von Gebäudenutzern zu energiesparendem Verhalten. Bei der Betriebsoptimierung werden zunächst die Einsparpotenziale ausgeschöpft, die für die Nutzer keinen oder wenig Verlust an Komfort bedeuten. „Unser Vorteil ist, dass wir uns schon seit längerer Zeit mit dem Kommunalen Energiemanagement beschäftigt und schon den einen oder anderen Punkt angestoßen haben“, so der Bürgermeister. So laufe zum Beispiel schon länger die Umstellung der Ampeln oder Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. „Wir fangen hier also nicht bei Null an“, unterstreicht Lukanic.
Informationskampagne für Bürger
Hierbei darf es keine Tabus geben. In einer Arbeitsgruppe wird derzeit über die Betriebsbedingungen in allen kommunalen Liegenschaften unter Mitwirkung der städtischen Unternehmen gesprochen. Dabei geht es nicht nur um den Betrieb im Rathaus. Welche Auswirkungen zu erwarten sind, insbesondere für den Betrieb des Schwimmbades, des Theaters, der Museen und der städtischen Sporthallen, wird derzeit geprüft und im Verlauf der kommenden Wochen mit den Nutzerinnen und Nutzern, den Vereinen und Einrichtungen abgestimmt.
Zurzeit arbeite die Stadtverwaltung mit ihrer Klimaschutzmanagerin zudem an einer Informationskampagne für die Bürgerinnen und Bürger mit praxisnahen Tipps rund ums Energiesparen. „Wir werden in regelmäßigen Abständen informieren, welchen Beitrag wir als Kommune leisten und was wir den privaten und gewerblichen Verbrauchern vor Ort empfehlen“, kündigt Lukanic an, „gemeinsam werden wir auch diese Situation meistern“.
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