Erhitzte Gemüter bei Infoabend zur Kita Am Herzogtore

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Am Mittwochabend fand eine "interne" Info-Veranstaltung zum Volksbank-Neubau und der Kita Am Herzogtore statt. Fotos: Anke Donner
Am Mittwochabend fand eine "interne" Info-Veranstaltung zum Volksbank-Neubau und der Kita Am Herzogtore statt. Fotos: Anke Donner | Foto: Anke Donner



Wolfenbüttel. Mit der Unterstützung der Stadt Wolfenbüttel lud die Volksbank Wolfenbüttel am Mittwochabend zu einer Informations-Veranstaltung in den Konferenzraum der Bank ein. Es sollte über das weitere Vorgehen zum Bau des neuen Volksbank-Gebäudes und der Kita Am Herzogtore informiert werden.

An der Veranstaltung bestand ein reges Interesse und zahlreiche Anwohner und Eltern fanden sich ein. Die Erwartungen waren hoch und dementsprechend groß die Neugierde darauf, was Volksbank-Vorstandssprecher Ernst Gruber zu verkünden hatte. Dieser begrüßte die Gäste und stellte kurz das Unternehmen und die kürzlich beschlossene Fusion der Volksbanken Wolfenbüttel-Salzgitter, Helmstedt und Vechelde-Wendeburg vor. Die Fusion, so Gruber, sei auch der Grund, warum sich die Bank zu dem Schritt entschieden hätte, der nun in Wolfenbüttel für erhitzte Gemüter sorgte. Der Erweiterungsbau, der den Aus- und Umzug der Kita Am Herzogtore notwendig macht (regionalHeute.de berichtete). Gruber wies daraufhin, dass es sich bei der Informationsveranstaltung um eine interne Veranstaltung handele und an diesem Abend Pläne und Entwürfe zum Bauvorhaben vorgestellt werden, die bis Dato nicht für die Öffentlichkeit bestimmt seien. Eine Veröffentlichung der endgültigen und detaillierten Pläne sei in einigen Wochen vorgesehen, wenn die Bauanträge genehmigt seien. Man habe sich aber ganz bewusst für die Versammlung entschieden, um einmal direkt mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen und Klarheiten zu schaffen.


Keine Baustelle während Kita-Betriebs


Klar wurde es im Verlaufe des Abends dann auch. Und zwar die Worte, die die Besucher in Richtung des Volksbank-Sprechers und den Vertretern der Stadt, Bürgermeister Thomas Pink und Stadtrat Thorsten Drahn, sowie an den Architekten beider Gebäude, Thomas Möhlendick, richteten. Die Unzufriedenheit der Anwohner und Eltern war spürbar, als Thomas Möhlendick die vorläufigen Pläne des Volksbank-Neubaus vorstellte. Man warf der Stadt und auch der Volksbank vor, das Verfahren nicht transparent genug geführt und sich nicht an Abmachungen gehalten zu haben. Hier stand insbesondere der Bürgermeister und die Stadtverwaltung in der Kritik. Denn entgegen früherer Absprachen, so die Meinung der Eltern, soll nun der Bau während des laufenden Kita-Betriebes stattfinden. Leider, so die Vertreter des Elternrates, habe man sich die Aussagen nicht schriftlich geben lassen. Auch das soll sich nun ändern. Absprachen sollen nun schriftlich festgehalten werden, forderte der Elternrat. Eine Baustelle während des Kita-Betriebes wollen die Eltern und Elternrats-Vertreter auf keinen Fall hinnehmen. Zu laut, zu gefährlich und zu wenig Platz im Außenbereich. Denn wenn das Bauvorhaben erst einmal beginnt, muss ein Großteil der Freifläche an der Kita gestrichen werden. Bauzäune, Baufahrzeuge und der Bau selbst fordern einen Großteil der Freifläche, was aus Sicht der Eltern eine Einschränkung für den Kita-Betrieb bedeuten würde. Auch wenn, wie Architekt Thomas Möhlendick versicherte, so wenig Platz wie nur möglich in Anspruch genommen werden soll, ließe sich eine Einschränkung der Außenfläche nicht ganz vermeiden. Zudem warf man der Stadtverwaltung widersprüchliche Aussagen über den Zeitpunkt der Baugenehmigungen, des Baubeginns und unvollständige Bauakten vor. Ersten Unmut gab es bereits vor einigen Wochen, als Probebohrungen auf dem Kita-Gelände stattfanden, die offenbar nicht angekündigt waren (regionalHeute.de berichtete).

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Architekt Thomas Möhlendick stellte die vorläufigen Pläne vor. Rede und Antwort standen auch Ernst Gruber, Bürgermeister Thomas Pink und Stadtrat Thorsten Drahn. Foto: Anke Donner


Ausweichflächen sollen geschaffen werden


Zum Thema Außenfläche konnte Thorsten Drahn dann einen Vorschlag liefern, der zwar auf Interesse stieß, aber nicht vollends für Befriedigung sorgte. Eine Möglichkeit, einen Ausgleich für die gestrichenen Freiflächen zu schaffen, so Drahn, sei eine Ausweichfläche im benachbarten „Gefängnispark“ zu schaffen. Man könne ein Areal gestalten, welches die Kinder als Spielfläche nutzen könnten. Zudem habe sich die Volksbank bereit erklärt, dem Kindergarten ungenutzte Flächen des Geländes zur Verfügung zu stellen. Darüber, so Drahn könne man nachdenken und nach Absprache mit den Eltern und Erziehern gemeinsam nach einer Lösung suchen. Dies sei auch rein rechtlich gesehen möglich. Denn die Landesschulbehörde prüfe die Umstände sehr genau, teilte Drahn mit. Hier jedoch gab es für die Eltern zu viel Wenn und Aber. Eine klare Aussage wurde gefordert - die Stadt soll Ausweichflächen im Außenbereich schaffen. Am liebsten wäre es den Eltern, mit dem Neubau der Volksbank erst zu beginnen, wenn die neue Kita in der Salzdahlumer Straße steht und einzugsbereit ist. Doch das, so Gruber, sei keine Option. Man wolle nach der Fusion nicht zu lange warten, die Mitarbeiter unter einem Dach unterzubringen. Bei allem Verständnis für die Situation der Eltern und Kinder, bat Gruber auch um Verständnis für das Unternehmen.

Baubeginn voraussichtlich im Herbst


Baubeginn beider Objekte soll voraussichtlich im Herbst sein. Erst nachdem die Baugenehmigungen erteilt und die Ausschreibungen erfolgt sind, kann der erste Spatenstich erfolgen. Gruber erklärte, dass man seitens der Volksbank damit rechne, dass man im Oktober oder November beginnen könne. Man habe absichtlich die Herbst und Wintermonate als Baustart anvisiert, um die Kinder nicht zu sehr beim Spielen im Außenbereich einzuschränken. Zur Lärmbelästigung, die mit einer Großbaustelle einhergeht, konnte Thomas Möhlendick mitteilen, dass derzeit ein Gutachten beauftragt sei, dass den Baustellenlärm genau ermittele. Wenn die Ergebnisse vorliegen, wolle man über gezielte Maßnahmen nachdenken, wie man den Geräuschpegel möglichst niedrig halten könne. Rund 18 Monate soll der Neubau in Anspruch nehmen, dabei käme es besonders in den ersten drei bis vier Monaten zu einer größeren Lärmbelästigung, erklärte Möhlendick.

Beinahe parallel sollen auch die Bauarbeiten zur neuen Kita in der Salzdahlumer Straße anlaufen. Auch hier müsse man, wie Thomas Pink betonte, erst die Baugenehmigung und die Ausschreibung abwarten. Rund fünf Millionen Euro soll der Neubau kosten (regionalHeute.de berichtete), der laut Pink, zu den modernsten Einrichtungen der Region zählen wird. Die Inbetriebnahme soll dann Ende November 2017 erfolgen, sofern alle Genehmigungen erteilt sind und der Bau plangemäß erfolgen kann. Auf den Neubau, so versicherten die Eltern und Erzieher, freue man sich grundsätzlich, nur eben mit der Vorgehensweise sei man nicht einverstanden. Zukünftig soll es in einem vierzehntägigen Rhythmus Besprechungen geben, in die alle Beteiligten einbezogen werden sollen, gab Bürgermeister Thomas Pink abschließen bekannt. Somit wolle man Missverständnisse vermeiden und dazu beitragen, dass Unklarheiten besprochen werden können.

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