Wolfenbüttel. Bereits im Mai berichteten wir über das goldene Buch der Stadt Wolfenbüttel und nannten den ehemaligen Hauptamtsleiter Peter Kiehne den „Vater des goldenen Buchs“. Denn er ist es, der seit über 50 Jahren die Überschriften in feiner Kalligrafie auf das Büttenpapier schreibt.
Seit 1962, nach dem Wiederauftauchen des Buchs, beschriftet er vorher die Eintragungen mit Tinte und Feder. Er war es auch, der das Buch von all den Nazi-Verunreinigungen befreite und die Inschriften veränderte. Mit ihm hat sich WolfenbuettelHeute.de auch auf die Suche nach den verschwundenen Seiten gemacht. Und sie gefunden. Und noch heute führt Peter Kiehne das goldene Buch.
Zu jedem Eintrag und jedem prominenten Gast hat Peter Kiehne eine kleine Geschichte parat. Und an jeden Eintrag kann er sich erinnern, als wäre es gestern gewesen. „Viele der Unterschriften kann man aber heute zum Teil gar nicht mehr richtig entziffern. Deshalb habe ich mich daran gemacht und ein kleines Buch erstellt. Zu jeder Unterschrift und jedem Eintrag gibt es nun Fußnoten und Anmerkungen zu den Personen“, so Kiehne.
In mühevoller Kleinarbeit arbeitete er das Buch auf, schrieb Anmerkungen und ließ sich seine Seiten zu einem Buch binden. Es ist das einzige Exemplar und dient einfach seiner eigenen Nutzung. Doch ist es nicht schade, dass sein Wissen über die Eintragungen in der Schublade verschwindet?
„Naja, bis vor kurzem waren die Daten alle nur auf einer CD gespeichert. Eine davon habe ich zum Beispiel der Stadt Wolfenbüttel überlassen. Darauf sind die Seiten aus dem Buch und die Vermerke von mir. Ich dachte, vielleicht kann irgendwann jemand etwas damit anfangen“, so Kiehne.
Und vielleicht wäre es ja wirklich eine nette Sache, wenn die Seiten einmal den Weg in die Öffentlichkeit finden. So könnten all die einen Einblick in das goldene Buch werfen, die sich für die Geschichte dieser Stadt interessieren. Einfach mal reinschauen und entdecken, wer schon alles in der Stadt war.
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