Fachgespräch zwischen Tischler und Stellmacher


Günter Wiemann in der Werkstatt von Walter Minderlein, der einen Asphaltspachtel vorstellt. Foto: Privat
Günter Wiemann in der Werkstatt von Walter Minderlein, der einen Asphaltspachtel vorstellt. Foto: Privat | Foto: Dr. Diethelm Krause-Hotopp



Destedt. Zu einem Erfahrungsaustausch über alte Handwerkskunst trafen sich in Destedt der Stellmacher Walter Minderlein (89) und der Tischler Günter Wiemann (93). Organisiert hatte die Zusammenkunft der Destedter Diethelm Krause-Hotopp.

Bei der Vorstellung eines Buches über das Schmiedehandwerk hatten sich die beiden Handwerker in Abbenrode kennengelernt und den Austausch vereinbart. Vor Kurzem hatte Günter Wiemann sein Buch über das Stellmacherhandwerk der Öffentlichkeit vorgestellt. In einer zweiten Auflage soll dies nun auch die Lebensgeschichte von Walter Minderlein enthalten.

Bei einem Rundgang durch die Werkstatt, in der Walter Minderlein heute immer noch aktiv ist, tauschten sich die beiden Experten über den gesellschaftlichen Wandel im Handwerk aus. Die Minderleins sind seit 1820 Stellmacher, Walter Minderlein ist somit Stellmacher in der 5. Generation. „Ich staune über dein vieles Holz und die immer noch intakten Maschinen“, sagte Günter Wiemann nach dem Rundgang. Das Horizontalgatter von 1924, mit dem heute immer noch Holz geschnitten wird, hatte es ihm besonders angetan.

Auch Walter Minderlein konnte den Wandel des Stellmachers zum Tischler bestätigen, da hölzerne Fahrzeuge ab Mitte der fünfziger Jahre immer weniger gebraucht wurden. Er habe sich auf die Fertigung von Asphaltspachtel spezialisiert, neben Fenster und Türen.