Der FDP-Finanzpolitiker Christian Grascha befürchtet durch eine Finanztransaktionssteuer auch Nachteile für die Finanz- und Versicherungswirtschaft in Niedersachsen.
“In der Branche arbeiten bei uns im Land fast 80.000 Menschen. Das muss man bei solchen Entscheidungen im Auge haben”, sagte Grascha nach einer Dringlichen Anfrage zum Thema Finanztransaktionsteurer im Niedersächsischen Landtag. „Private Anleger und Unternehmen würden durch höhere Zinsen stärker belastet, Sparer und Anleger bekämen niedrigere Renditen. Das würde auch die Altersversorgung betreffen. Denn die Banken würden die neue Steuer genauso wie die Umsatzsteuer an ihre Kunden weitergeben. Wer glaubt, die Banken würden die Steuer nicht weiterreichen, der glaubt auch, dass die Ölkonzerne die Mineralölsteuer selbst bezahlen.“ Grascha hält die Steuer deshalb nicht für geeignet, Probleme auf den Finanzmärkten zu lösen.
Der finanzpolitische Sprecher der FDP-Fraktion geht davon aus, dass die entsprechenden Geschäfte aus Deutschland schlicht und einfach abwandern, wenn eine Finanztransaktionssteuer eingeführt wird. „In Zeiten des elektronischen Handels ist es professionellen Investoren egal, ob sie von Hannover, Frankfurt, London, Tokio oder New York aus handeln. Sie können ihr Geschäft problemlos an andere Handelsplätze verlagern.“ Grascha ist überzeugt: „Es ist allenfalls eine EU-weite Einführung vorstellbar. Alles andere wäre ordnungspolitisch falsch und ein volkswirtschaftlicher Schaden.“
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