Wolfenbüttel. Gerade kleinere Feuerwehren sind nicht immer mit allen technischen Hilfsmitteln in ihren Fahrzeugen ausgestattet. Wie man an einem Unfallort trotzdem viel erreichen kann, lernten heute 18 Kameradinnen und Kameraden in einem Tagesseminar der Feuerwehr Wolfenbüttel.
Erste Maßnahmen bei Verkehrsunfällen vermittelte das Seminar "PKW Rettung Basic", das bereits zum zweiten Mal angeboten wurde. Die Teilnehmer stammen aus den verschiedenen Wolfenbütteler Ortswehren. "Auch wenn man technisch nicht so gut ausgerüstet ist, kann man viel mehr tun als nur da zu stehen und auf andere zu warten", ist das Credo, das Stadtausbildungsleiter Uwe Frobart vermitteln möchte. Unterstützt wurde er dabei von Keith Wieschnewki, Nils Jodat und Jan Völker sowie der Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel, die das Gelände zur Verfügung gestellt hat.
Das sogenannte "Hooligan-Tool" ist das neue Allzweckwerkzeug der Feuerwehr. Foto: Dontscheff
20 Minuten Zeit
Nach einigen Theoriestunden am Vormittag ging es dann in die Praxis. Autos, die auf dem Dach oder der Seite liegen, dienten als Übungsobjekte. Wie komme ich dort mit einfachen Mitteln hinein, um die Insassen zu retten? Etwa 20 Minuten habe man Zeit, um mögliche Verletzte zu bergen, erklärt Uwe Frobart. Danach verringere sich im Schnitt deren Überlebenschance erheblich. Zudem müsse darauf Acht gegeben werden, die Scheiben möglichst splitterfrei zu entfernen. Wenn Glas in die Wunden gelangt, sei dies nicht nur gefährlich, es werde auch nicht sofort gesehen.
Uwe Frobart gibt Tipps zur eigenen Sicherheit. Foto: Dontscheff
Einfache Hilfsmittel
Gelernt wurde auch, dass man nicht immer teures Equipment benötigt. Oft dienen die Sachen, die man vor Ort im Auto hat genauso. Fußmatten und Decken könnten zum Beispiel vielseitig eingesetzt werden, und eine Glasscheibe lässt sich schnell und splitterfrei mit Klebeband und Folie entfernen. "Die Technik wird in unserem Beruf immer mehr. Wir wollen mit diesem Kurs ein klein wenig dagegen setzten", so Frobart abschließend.
Der Weg ins Innere des Wagens kann auch über den Kofferraum führen. Foto: Dontscheff
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