Landkreis. Wie bereiten wir die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis auf die Herausforderungen der Zukunft vor? Diese Fragen waren Ausgangspunkt einer Studie, die Landkreis und Kreisfeuerwehrverband Wolfenbüttel bei der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Auftrag gegeben hatten. Lukas Nyßen und Alexander Scholz, Studenten des Masterstudiengangs „Präventive soziale Arbeit“, hatten das Projekt unter der Leitung von Professor Ludger Kohlhoff bearbeitet und übergaben jetzt die Ergebnisse an Landrätin Christiana Steinbrügge.
„Ich bin schon ganz neugierig auf das, was Sie uns mitgebracht haben“, sagte diese und wies darauf hin, dass die Idee zu der Studie vor etwa einem Jahr im Zusammenhang mit dem Thema Nachwuchsgewinnung entstanden sein. „Mitgliederwerbung heißt aber auch: Wie halten wir die bereits aktiven ehrenamtlichen Mitglieder weiterhin gut im Spiel? Und das ist abhängig von der Zufriedenheit“, so Steinbrügge.
Kreisbrandmeister Tobias Thurau erklärte, die Idee zu der Befragung komme aus dem vom Cremlinger Gemeindebrandmeister Marcus Peters geleiteten Arbeitskreis Mitgliederwerbung, der sich als „Ideenpool“ erweise. „Wir möchten mit dieser Studie Indizien an die Hand bekommen, die wir weiterverfolgen können“ sagte Thurau und lobte die professionelle Durchführung der Ostfalia.
Insgesamt 833 von knapp 3000 aktiven Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis haben sich an der freiwilligen, anonymen Befragung beteiligt. Das entspricht einer Quote von 27 Prozent. Der umfangreiche Fragebogen teilte sich in zahlreiche Rubriken auf: Ausrüstung, Führung, Organisation und Beteiligung an Veränderungsprozessen sind einige davon. Abschließend konnten die Befragten Kritik und Verbesserungsvorschläge einbringen.
„Grundsätzlich sind die Feuerwehrleute in ihrer Wehr zufrieden!“ Auf diesen erfreulichen Nenner brachte Kreisbrandmeister Tobias Thurau das Ergebnis der Studie. So habe die Zufriedenheit in der Rubrik Arbeitsplatz bei den Befragten über 92 Prozent betragen. Auch die Zufriedenheit mit der Führung und dem Führungsstil innerhalb der Feuerwehren sei erfreulich hoch ausgefallen. Noch Optimierungsbedarf gebe es im Bereich Ausrüstung. Einen sehr hohen Stellenwert nehme für die freiwillig für die Allgemeinheit aktiven Feuerwehrleute das Thema Wertschätzung und Anerkennung ein.
So sei deutlich der Wunsch nach mehr politischer Unterstützung für die Belange der Feuerwehr geäußert worden. Darüber hinaus wünschen sich die Feuerwehrmitglieder mehr Verständnis in der Bevölkerung, beispielsweise wenn es um den Neubau von Feuerwehrgerätehäusern oder die Beschaffung von Fahrzeugen geht. Auch die Akzeptanz mancher Arbeitgeber für das ehrenamtliche Engagement lasse gelegentlich zu wünschen übrig. „Hier wäre die Unterstützung der Politik sicherlich hilfreich“, so der Kreisbrandmeister.
Beide Ostfalia-Studenten lobten die gute und offene Atmosphäre, auf die sie bei ihrer Befragung innerhalb der Freiwilligen Feuerwehren gestoßen seien. Insgesamt äußerten sich alle Beteiligten mit dem positiven gemeindeübergreifenden Ergebnis der Studie zufrieden.
Die Ergebnisse der insgesamt über achtzig Seiten starken Studien sollen demnächst ausführlich in den einzelnen Gemeindefeuerwehren vorgestellt werden.
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