Filmkritik: "Baymax – Riesiges Robowabohu"

von Robert Braumann




Wolfenbüttel. Seit 2009 gehörte das Marvel-Comic-Imperium zu Disney. Baymax ist die erste Marvel-Geschichte, die vom Konzern selbst verfilmt wurde. Die Grundlage bildet die asiatische Comicserie Big Hero 6. Das Debüt läuft richtig rund.

Dabei hat Disney ziemlich an der eigentlichen Grundlage geschraubt, doch das tut der Qualität keinesfalls einen Abbruch. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Junge und sein Roboter. Die Beiden nehmen den Zuschauer mit auf eine erstaunlich emotionale Geschichte. Worum geht es genau? Hiro Hamada ist ein brillanter Teenager und lebt in der futuristischen Stadt San Fransokyo. Er nutzt sein Erfindertalent nicht so, wie es sein großer Bruder Tadashi gerne hätte. Anstatt etwas sinnvolles mit seinem Leben anzufangen, gewinnt er lieber sein Geld bei Roboterkämpfen. Als Tadashi bei einem Unfall stirbt, findet Hiro den aufblasbaren Roboter Baymax, der von seinem Bruder entwickelt wurde. Er soll Menschen mit Schmerzen helfen, wird aber schnell für ganz andere Dinge gebraucht. Er muss die Lücke füllen, die der Tod von Tadashi hinterlassen hat und nebenbei mit Hiro die Stadt retten. Ein mysteriöser Mann mit einer Kabuki-Maske taucht auf und droht großen Schaden anzurichten.

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"Super Kino, super Leute, super Film, super geil!", sagte Norina nach der Vorstellung. Foto: Robert Braumann



Mit der Hilfe von Baymax und Tadashis Freunden Go Go Tomago, Wasabi, Honey Lemon und Fred, beginnt der Kampf gegen die Katastrophe. Als "Big Hero 6" stellen sich die Freunde als Superhelden-Gang dem Schurken. Dafür braucht der eigentlich niedliche Roboter aber erst einmal ein kampftaugliches Upgrade. Die Verwandlung ist gar nicht so leicht und urkomisch. Schließlich wurde Baymax entwickelt um zu helfen und nicht um zu kämpfen. Hiros Helfer sind jünger und komischer als in der Vorlage. Eine durchaus gelungene Adaption von Disney.

Mehr Tiefgang als gedacht


In Sachen Knuffigkeit kann es Baymax ohne Probleme mit den Pixar-Vorbildern wie Wall-E aufnehmen. Mit seiner Tollpatschigkeit und dem minimalen Wortschatz erobert er die Herzen von großen und kleinen Zuschauern im Nu. Die deutsche Synchronstimme kommt von Bastian Pastewka und der passt einfach perfekt.


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"Ein großer Spaß für die ganze Familie. Tolle Unterhaltung für einen Sonntag", fand Stefanie. Foto: Robert Braumann



Richtig kindisch wird es dabei nur selten, so hat die ganze Familie Spaß am Animationsspektakel. Ohne zu düster zu werden, setzt sich der Film auch mit Themen wie Tod, Trauer und Verlust auseinander und bietet so mehr als ein typisches Superhelden "Hau-Drauf-Projekt" von der Stange. Am Ende kommt dabei ein knallbunter Mix aus Marvel-Action und Disney-Emotionen heraus, der mehr Tiefgang zu bieten hat, als man sich am Anfang des Films gedacht hätte. Weitere Infos zum Film, Tickets und mehr gibt es hier.