Filmkritik: "Everest"

von Max Förster


Noch ahnen die Kletterer nicht, dass der schwierigste Part noch vor ihnen liegt. Szene aus "Everest". Foto: Universal Pictures Germany
Noch ahnen die Kletterer nicht, dass der schwierigste Part noch vor ihnen liegt. Szene aus "Everest". Foto: Universal Pictures Germany | Foto: Universal Pictures Germany



Cinestar. Auf eisigen Pfaden ging es am Mittwochabend bei der Vorpremiere "Everest" auf das Dach unserer Erde. Mit einer starken Filmbesetzung, atemberaubenden Bildern, verpackt in einer dramatischen Liebesgeschichte, konnte man trotz der doch recht langgezogenen Mount-Everest-Besteigung einen tollen Kinoabend verbringen.

Eisige Temperaturen, Lawinengefahr, knapper Sauerstoffgehalt und das Wissen um hunderte Menschen, die auf dem Weg zum höchsten Punkt der Erde ums Leben gekommen sind: Warum bitte machen sich Menschen auf den gefährlichen Weg, den höchsten Berg der Welt, den Mount Everest, zu besteigen? Die Antwort ist eindeutig: "Weil er da ist". Die erzählte Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Zwei Gruppen klettererfahrener Leute nehmen 1996 die wohl größte Herausforderung ihres Lebens an und machen sich auf, das Dach der Welt zu besteigen. Beide Teams haben mit Sauerstoffnot und der unbändigen Gewalt der Natur zu kämpfen und nicht immer hält das wahre Leben ein Happy-End bereit.

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"Es hat sich sehr lang hingezogen." "Aber durch den wahren Kern, hat man noch mal eine andere Sicht darauf." Foto: Max Förster


Ein ganz schön langer Weg bis nach oben


Natürlich konnte der Berg nicht in einem Zuge erklommen werden. Der Körper muss sich erst an die ungewohnten Einflüsse der Natur gewöhnen. Eisige Temperaturen, raue Winde, Sauerstoffmangel. Auch der Zuschauer hatte genügend Zeit, sich zu akklimatisieren, bis der Gipfel erreicht war und es dann doch endlich mal spannend werden konnte. Bei der sich recht hinziehenden Einführungshandlung konnten zwar die einzelnen Charaktere bestens kennengelernt werden, jedoch ließ es an der einen oder anderen Stelle den nötigen Thrill vermissen.

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"Wir fanden den Film besser als erwartet, zu mal er nicht ganz so rührselig war." Foto: Max Förster



Erst mit der letzten halben Stunde und dem äußerst dramatischen Abstieg zeigte der Film seine wahre Größe. Durch ein aufkommendes Unwetter kämpften die ehemals konkurrierenden Teams beim Abstieg zusammen um ihr Überleben. Nicht alle konnten den erbitterten Kampf gegen die Macht der Natur gewinnen. Über ein Satellitentelefon hält "Rob Hall" Kontakt zu seiner Frau und werdenden Mutter, die in Neuseeland auf seine hoffentlich sichere Rückkehr wartet.

Bildgewaltiges Szenarium mit erstklassiger Besetzung


Neben einer dramatischen Story begeistert der Film mit beeindruckenden Bildern und leinwandfüllenden Landschaftsaufnahmen, die einem das Gefühl geben,  direkt vor Ort zu sein. Hier kommen Naturliebhaber visuell voll auf ihre Kosten.

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Frau: "Wir fanden den Film sehr dramatisch. Ich musste weinen." Mann: "Nicht viel Story, aber tolle Bilder." Foto: Max Förster



Kein guter Film, ohne eine gute Besetzung. Vom schmächtigen Postboten (John  Hawkes), der sein letztes Geld zusammenkratzen konnte, über die besorgte Ehefrau und werdende Mutter (Keira Knightley), die um das Überleben ihres Mannes (Jason Clarke) bangt, der an der Todeszone des Gipfels gefangen ist und einem sympathischen, jedoch ein wenig übermütigen Kletterer (Jake Gyllenhaal), der sich vielleicht ein bisschen viel zugemutet hat, bis hin zum nörgelnden Amerikaner, der es schafft, dem Tod von der Klippe zu springen war "Everest" mit einer hochkarätigen Schauspieler-Crew besetzt.


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