Wolfenbüttel. Der Rat der Stadt Wolfenbüttel hat am vergangenen Mittwoch beschlossen, die Bundesakademie für Kulturelle Bildung e.V. (ba) finanziell zu unterstützen.
Die Akademie weist seit mehreren Jahren strukturelle Finanzierungsdefizite auf. Für 2025 wird ein Fehlbetrag von mindestens 50.000 Euro erwartet, da selbst bereits zugesagte Landesmittel nicht ausreichen, um alle laufenden Kosten zu decken, heißt es in der Verwaltungsvorlage, mit der sich der Rat der Stadt beschäftigte. Die Verwaltung hatte daher mehrere Möglichkeiten vorgeschlagen, wie man die Akademie unterstützen könnte. Eine davon war, dass die Stadt der Akademie eine außerordentliche und nicht rückzahlbare Zuwendung in Höhe von 25.000 Euro für das Jahr 2025 gewährt, um dabei zu helfen, das aktuelle Defizit auszugleichen. Ab 2026 soll über eine mögliche fortlaufende Förderung erneut entschieden werden, abhängig von Haushaltsmitteln und einem Antrag der Akademie.
Bekenntnis zur kulturellen Identität und Vielfalt
Die Verwaltung betonte in ihrem Vorschlag die Bedeutung der Bundesakademie für Kulturelle Bildung e.V. (ba) für die kulturelle Bildung und die Diversität in der Region. Mit der einmaligen finanziellen Unterstützung von 25.000 Euro für 2025 und einer engeren Zusammenarbeit würde die Stadt ihre Bereitschaft zeigen, die Akademie langfristig zu fördern. Durch politische Gespräche und Unterstützungsmaßnahmen sollen zudem zusätzliche Landes- und Bundesmittel mobilisiert werden. Eine fortlaufende Förderung ab 2026 soll in Abstimmung mit der Akademie die Grundlage für eine stabile Finanzierung schaffen und damit die Bildungsangebote für die gesamte Stadtgesellschaft sichern. Der Beschluss wird von der Verwaltung als Bekenntnis zur kulturellen Identität und Vielfalt Wolfenbüttels bewertet.
CDU lehnt Zuschuss ab
Die Mehrheit des Rates stimmte der Unterstützung zu. Doch nicht die CDU. Sie lehnte die Förderung ab und begründete dies damit, dass es sich um eine freiwillige Leistung der Stadt handelt, die aus Sicht der CDU nicht erforderlich sei und gegen den Ratsbeschluss spreche, das bestehende Haushaltsdefizit abzubauen. Die finanzielle Unterstützung abzulehnen, sei ein Beispiel dafür, wie man nach solch einer Beschlussfassung ein Signal setzen könne, dass man eben so nicht weitermachen könne, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Marc Angerstein.
Außerdem wies Angerstein auf eine mögliche Konkurrenz zum örtlichen Hotelgewerbe hin, da die Akademie Übernachtungsmöglichkeiten anbiete, auch wenn keine Seminare gebucht werden.
