Flohmarkt im Trashpark: Jugend ansprechen und Vorurteile abbauen

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Einige Skater stellten bei einem Contest ihr können unter Beweis.

Foto: Niklas Eppert
Einige Skater stellten bei einem Contest ihr können unter Beweis. Foto: Niklas Eppert | Foto: Niklas Eppert

Wolfenbüttel. Im Trashpark, Wolfenbüttels einzigem Skatepark, fand heute ein Flohmarkt statt. Organisiert wurde das Ganze von einer Gruppe junger, ehrenamtlicher Wolfenbüttler, die mit solchen Veranstaltungen nicht nur der Jugend eine Freizeitmöglichkeit geben wollen, sondern auch den Skatesport wieder populärer machen wollen.


Um den Trashpark, auf dem heute das erste Mal ein Flohmarkt stattfand, zu finden, muss man entweder sehr ortskundig sein oder eben suchen. Er liegt versteckt hinter der Aral-Tankstelle beim Lessingtheater. "Ja, das ist manchmal ein Problem. Aber heute kann man einfach der Musik folgen!", sagt Arne Peukert und lacht. Der Student ist eines der Gründungsmitglieder der sogenannten Bademeister, den Organisatoren des Events. Die Bademeister, das ist eine Gruppe junger Erwachsener, die sich seit Jahren um den Trashpark kümmert. Angefangen hat alles vor einigen Jahren, als Peukert und einige Freunde öfter das Stadtbad besuchten und sich fragten, was eigentlich mit dem Grundstück passiere, das hinter der Aral-Tankstelle liegt. Das Gelände war verdreckt, die Anlagen marode. Also fingen die damals Jugendlichen an das sogenannte "Wolfen Brooklyn" gemeinsam mit der Stadtjugendpflege wieder auf Vordermann zu bringen. Peukert ist zufrieden mit dem Ergebnis: "Damals war hier alles verdreckt. Heute halten wir den Platz selbst sauber, fegen und sammeln Müll." Neben Skatanlagen gibt es auch andere Sportanlagen auf dem Gelände, etwa Basketballplätze.

Jugendlichen etwas bieten und Vorurteile abbauen


Der Flohmarkt selbst ist noch vergleichsweise klein, sieben Stände sind auf dem Gelände verteilt. "Das ist das erste Mal, das wird in den nächsten Jahren sicher noch wachsen.", glaubt Peukert. Er schätzt die Besucherzahl auf sechzig bis siebzig Personen außerhalb der Stammgäste, die regelmäßig auf den Skate- und BMX-Anlagen unterwegs sind. Die Besuchergruppen sindrelativdurchwachsen. Neben Jugendlichen und jungen Erwachsenen, laufen auch Familien und viele Kinder zwischen Ständen und Halfpipes umher. Das sei auch das Ziel gewesen. Die Bademeister wollen mit solchen Events nicht nur Geld verdienen, sie wollen auch zeigen, dass Wolfenbüttel eine Skaterszene hat und damit auch in der Freizeit etwas zu bieten. Überhaupt wolle man Leute ansprechen, die weniger mit der Szene zu tun haben. "Wir wollen auch Leute erreichen, Vorurteile abbauen und uns zeigen. Es gibt ja immer noch viele Vorurteile gegenüber Skatern. Manche sehen zwar gefährlich aus, wir sind aber alle ganz nett hier.", erklärt Peukert schmunzelnd.

Unterstützung durch regionale Größen


Doch nicht nur die Stadtjugendpflege unterstützt das Projekt. Neben den Skate- und BMX-Shops der Region hat auch die lokale BMX-Legende Dirk Brandes hier einen Stand aufgebaut. Der Vater des ersten BMX-Freestyle Goldmedaillengewinners der Olympiageschichte Evan Brandes gibt selbst BMX-Kurse im Trashpark und freut sich sehr über die Initiative: "Die Jungs und Mädels haben hier viel gemacht. Wenn ich daran denke, wie es hier vor einigen Jahren aussah, das war eine Müllhalde!" Seitdem habe sich viel verändert. Brandes, der auch Deutschlands größtes BMX-Museum betreibt, kommentiert und bewertet selbst einen BMX-Contest am Rande des Events. Neben dem Flohmarkt werden solche Contests und Jams geboten, um die Besucher zu unterhalten und den Teilnehmern etwas zu bieten, erklärt Arne Peukert. Die Sieger der Wettbewerbe erhalten kleinere Preise, die für den BMX-Contest hat Dirk Brandes gesponsert. Die Einnahmen des Flohmarktes gehen direkt zurück an den Trashpark. "Wir wollen Leihboards und Leih-BMX-Bikes für die Kinder kaufen, die hierher kommen. Bisher haben wir zwanzig, aber ein paar mehr würden helfen", so Peukert.

Nach Ende des Flohmarktes legen bis 22 Uhr DJs aus der Region elektronische Musik auf, zu der getanzt und gefeiert werden kann. Die Bademeister, sagt Peukert, freuen sich immer über neue Besucher.


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